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Jakob ValentinSigristen

26.7.1733 Ernen, 9.3.1808 Sitten, katholisch, von Ernen. Sohn des Johann Heinrich, Meiers von Goms und Landvogts von Saint-Maurice, und der Maria Josepha Jost. Urenkel des Jean-Antoine de Courten. Grossneffe des Eugène de Courten. 1) 1754 Barbara Matter, Tochter des Stefan, Witwe des Johann Julier, Zendenhauptmanns von Leuk, 2) 1781 Marie Josèphe Galley, Kaufmannstochter von Saint-Maurice. Studium in Besançon, Notar. 1752 Statthalter des Meiers von Goms und Abgeordneter am Walliser Landrat, 1753-1754, 1759-1760 und 1765-1766 Meier von Goms, 1767-1798 Bannerherr von Goms und Direktor des Eisenbergwerks Binn, 1771 Walliser Schatzmeister, 1774-1776 Landvogt von Saint-Maurice, 1780 Grosskastlan von Martigny, 1785 Landschreiber, 1790-1798 Landeshauptmann. Jakob Valentin Sigristens Regierungszeit war geprägt von den Unruhen in der Landvogtei Monthey 1790-1791, der Auflösung der Söldnerregimenter in Frankreich und der Besetzung der savoyischen Grenzen 1792, der Schaffung der Cisalpinischen Republik 1797 und der Erhebung der Unterwalliser Landvogteien unter der Führung des französischen Gesandten Michel-Ange-Bernard de Mangourit 1798. Nach dem Zugeständnis von Freiheit und Unabhängigkeit an das Unterwallis präsidierte Sigristen 1798 die dreiköpfige Übergangsregierung der neuen Republik der zehn Zenden, die im selben Jahr Teil der Helvetischen Republik wurde. Von den Aufständen der Oberwalliser 1798-1799 hielt er sich fern. 1798-1801 war er Mitglied des Helvetischen Senats, 1802-1804 Grosskastlan von Goms, 1802-1805 Präsident des Landrats und ab 1804 Walliser Staatsrat (Finanzdepartement). Der Opportunist Sigristen versuchte oft erfolglos, seinem Land in der schwierigen Umbruchszeit zu dienen.

Quellen und Literatur

  • von Roten, Landeshauptmänner, 541-572
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Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Sigristen, Jakob Valentin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021486/2011-11-25/, konsultiert am 29.03.2024.