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Vira (Gambarogno)

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Locarno, 2010 mit Caviano, Contone, Gerra, Indemini, Magadino, Piazzogna, San Nazzaro und Sant'Abbondio zur Gemeinde Gambarogno fusioniert. Das Gemeindegebiet von Vira erstreckte sich zwischen der Riviera del Gambarogno und dem Monte Tamaro und umfasste das gleichnamige Dorf sowie die Fraktionen Corognola, Fosano und Scesana. 1305 Vira. 1683 563 Einwohner; 1795 601; 1850 617; 1900 455; 1950 454; 2000 616; 2009 679.

Vira (Gambarogno): Situationskarte 2009 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.
Vira (Gambarogno): Situationskarte 2009 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.

Der Ort war schon in frühgeschichtl. Zeit besiedelt; gefunden wurde eine Stele mit nordetrusk. Inschrift. Im MA gehörte V. zur Nachbarschaft Gambarogno und war deren Zentrum. Unter eidg. Herrschaft ab 1516, bildete V. eine der Nachbarschaften der abgesonderten Gemeinden des Gambarogno, von der sich Magadino erst 1843 löste. Die Kirche SS. Pietro e Paolo, die vielleicht im 4. Jh. oder zu Beginn des 8. Jh. gegründet und 1613-15 neu errichtet wurde, war bis zur Entstehung der Pfarreien Indemini (1556), Sant'Abbondio und San Nazzaro (1558), Piazzogna (1837) und Magadino (1846) Mutterkirche des ganzen Gambarogno. Das Dorf lebte von Landwirtschaft und Fischerei, zusätzl. Einkünfte kamen von emigrierten Maurern. Im 20. Jh. erlebte v.a. der Tourismus einen Aufschwung; dies führte zu einer deutl. Zunahme von Ferienwohnungen.

Quellen und Literatur

  • Kdm TI 3, 1983, 89-107
  • Comune di Vira Gambarogno, 1998

Zitiervorschlag

Graziano Tarilli: "Vira (Gambarogno)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.10.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002128/2023-10-31/, konsultiert am 17.04.2024.