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Sant'Abbondio

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Locarno, 2010 mit Caviano, Contone, Gerra, Magadino, Indemini, Piazzogna, San Nazzaro und Vira zur neuen Gemeinde Gambarogno fusioniert. An den Abhängen des Monte Gambarogno in aussichtsreicher Lage über dem Langensee gelegen, umfasste Sant'Abbondio das gleichnamige Dorf sowie die Weiler Calgiano, Ranzo und Garaverio. 1192 Sancto Abundio. 1591 825 Einwohner; 1683 850; 1795 500; 1850 251; 1900 170; 1950 116; 2000 123, 2009 137.

Sant'Abbondio: Situationskarte 2009 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.
Sant'Abbondio: Situationskarte 2009 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.

Gemäss einer Urkunde von 1358 bestanden damals rund um die Kirche (1364 erstmals mit dem Patrozinium SS. Abbondio e Andrea erw., ab 1853 in klassizist. Stil umgebaut) wahrscheinlich schon die Siedlungen Ronco de Martignoni, Ronco di Sopra, Scimiana, Calgiano, Caviano und Scaiano. Nach der Trennung von der Mutterkirche in Vira 1558 nannte sich diese verwaltungsmässige und religiöse Einheit Pfarrei S. 1774 lösten sich Ronco de Martignoni, Ronco di Sopra und Scimiana (Vizepfarrei Gerra), 1850 Caviano und Scaiano. Die Bevölkerung lebte v.a. von Ackerbau und Weidewirtschaft; dazu kam im 19. Jh. die Auswanderung von Dekorateuren, Flachmalern und Hafnern nach Frankreich. In der 2. Hälfte des 20. Jh. wurde S. für den Tourismus erschlossen und es entstanden zahlreiche Zweitwohnungen.

Quellen und Literatur

  • V. Gilardoni, Rocco da Bedano, «Riviera del Gambarogno», in AST 39, 1969, 355-376
  • Kdm TI 3, 1983, 66-77

Zitiervorschlag

Graziano Tarilli: "Sant'Abbondio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.10.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002122/2023-10-31/, konsultiert am 19.03.2024.