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Velga

Adelsfamilie von Freiburg. Über die ältere Familie Velga, die mit Jean um 1306 ausstarb, ist wenig bekannt. Jeans Erbtochter Aline heiratete Peter von Düdingen aus dem jüngeren Zweig der Herren von Düdingen und brachte den umfangreichen Familienbesitz zwischen Saane und Sense in die Ehe ein. Ihre Nachkommen übernahmen dann Namen und Wappen der Velga. Angefangen mit Wilhelm dem Älteren, 1353-1363 und 1378-1379 Schultheiss, bekleideten zahlreiche Mitglieder der Familie bis zu ihrem Aussterben führende Ämter in Freiburg. Häufig traten sie bei diplomatischen Missionen und als Truppenführer auf, so Hensli (->), Wilhelm (->), Jakob (->) und Wilhelm. Ferner hatten sie die Klostervogtei über das Augustinerkloster in Freiburg inne, wo sich auch ihre Grabkapelle befand. Sie verfügten über umfangreichen Besitz im Sensebezirk und ehemalige Lehen der ausgestorbenen Familien von Maggenberg. Heiratsverbindungen bestanden zu den wichtigsten Freiburger Familien, vor allem den Praroman, ebenso zu Solothurner Familien und zum Waadtländer Kleinadel. Ins Berner Oberland bestanden Verbindungen mit der dortigen Linie der Raron, aber erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts mit Stadtberner Familien. Das Geschlecht starb 1511 mit Wilhelm, 1509-1511 Freiburger Bürgermeister, dem Neffen Wilhelms (->), in männlicher Linie aus. Seine Tochter Dorothee brachte ihren grossen Besitz in die Ehe mit Hans Rudolf von Erlach ein, so dass das Ehepaar zu den reichsten Bürgern Berns seiner Zeit zählte. Zahlreiche Velga-Urkunden befinden sich deshalb im Staatsarchiv Bern.

Quellen und Literatur

  • KUBF, Nachlass de Vevey, Genealogien und Regesten
  • StABE, Herrschaftsarchiv Spiez; FamA von Erlach
  • StAFR, Kartei
  • P. de Castella, Les Fribourgeois qui ont fait de leur ville le 10e canton suisse (1157-1502), 1996, 39, 96

Zitiervorschlag

Willy Schulze: "Velga", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.01.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021102/2014-01-28/, konsultiert am 28.03.2024.