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deChandieu

Adelsgeschlecht aus der Dauphiné (F), das sich im 16. Jh. im Waadtland niederliess und 1652 das Bürgerrecht von Lausanne erhielt. Zwei Linien stammen von den Söhnen von Antoine (->) ab. Gründer der älteren war Jean (1566), dessen Enkel (1707) Herr von La Chaux (Cossonay), Cuarnens und Vulliens war. Dieser Familienzweig erlosch 1812 mit dem Tod von Jacqueline Louise Madeleine de Senarclens geb. C. (1731). Der jüngere Zweig, abstammend von Esaïe (1576-1646/47), war im Besitz der Herrschaft von L'Isle, Villars(-Bozon) und La Coudre; er starb 1840 mit Pauline aus, der Gattin von Loys (1760). Die C. stellten mehrere Offiziere im Dienste Frankreichs. Charles (1658-1728) erhielt 1701 das 1. Berner Regiment, de Villars-C. genannt, und wurde 1724 zum Oberstleutnant ernannt. Er war es auch, der 1696 das Schloss von L'Isle, ein "Petit Versailles", bauen liess. In Lausanne besassen die C. Häuser in den Vierteln Bourg, Saint-François und Chêne. Im 17. Jh. beherbergten sie auf ihrem Gut in Mont-la-Ville Protestanten auf der Flucht aus Frankreich. Benjamin (1701-84) war der Direktor der franz. Börse in Lausanne. Mitglieder der Fam. de C. heirateten ein in Refugiantenfamilien, in den Waadtländer Adel und, seltener, ins Berner Patriziat.

Quellen und Literatur

  • C.-R. Delhorbe, «La famille maternelle de Benjamin Constant», in RHV, 1967, 120-173
  • C. Hermann, Benjamin de C., Ms., [1987], (ACV)

Zitiervorschlag

Fabienne Abetel-Béguelin: "Chandieu, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.12.2017, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021073/2017-12-06/, konsultiert am 19.03.2024.