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Schiesser

Seit dem 14. Jahrhundert in Linthal (heute Gemeinde Glarus Süd) bezeugtes Glarner Geschlecht. Die ersten bekannten Vertreter waren der 1360-1383 als Pannerherr amtierende Rudolf, sein 1372 als säckingischer Richter erwähnte Sohn Walter sowie dessen gleichnamiger Sohn, der 1416-1444 als Pannerherr wirkte. Ein grosser Teil der Schiesser trat in der Reformation zum neuen Glauben über. Weitere Vertreter der Familie, darunter der Landvogt und Pannerherr Bernhard (->), bekleideten Landesämter; einige von ihnen liessen sich in Glarus nieder wie der einzige Landammann des Geschlechts, Hans Heinrich (->). Ein Sohn des Hans Heinrich erwarb im 17. Jahrhundert das Bürgerrecht von Schwändi. Auf ihn gehen die Schiesser von Schwändi zurück, während die Schiesser von Diesbach von einem Enkel des Hans Heinrich abstammen. Zu diesem Zweig gehört Adam (->), der ein Handelshaus mit Niederlassungen unter anderem in Bologna und Ancona gründete. Im 19. Jahrhundert erwarben Schiesser erneut das Bürgerrecht in Glarus. Von Linthal kamen Jacques (->), der Gründer der in Deutschland entstandenen Textilfirma Schiesser, und der Industrielle Max (->).

Quellen und Literatur

  • G. Heer, «Zur Gesch. glarner. Geschlechter, der Kirchgem. Betschwanden insbesondere», in JbGL 15, 1878, 45-149
  • F. Stucki, 50 alte Glarner Fam. 1989, 65-67

Zitiervorschlag

Hans Rudolf Stauffacher: "Schiesser", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.07.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021048/2011-07-27/, konsultiert am 29.03.2024.