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Aebli

Kilchmatter

Im 14. bis 16. Jahrhundert führendes Glarner Geschlecht, aus dem Flecken Glarus stammend, zum Teil (in einzelnen Zweigen bis ins 18. Jh.) den Zunamen Kilchmatter tragend. Urkundlich belegt sind 1370 Bilgeri Kilchmatter, österreichischer Untervogt zu Glarus, 1372 Rudolf und Aeblin Kilchmatter, Bürgen gegenüber dem Kloster Säckingen (D). 1388 wurde Kuoni Aebli ein Opfer der Mordnacht zu Weesen. Verschiedene Mitglieder der Familie wurden im 14.-16. Jahrhundert ins Zürcher Bürgerrecht aufgenommen. Ins Amt des Glarner Landammanns stiegen Werner (->) und Hans (->) auf. Die Reformationszeit führte zu reformierten Linien in Glarus, Ennenda, Mollis und Bilten (Johann Peter ->), katholischen Linien in Netstal und Näfels. Im 17. Jahrhundert betätigten sich Aebli von Ennenda als Tischhersteller und Holzexporteure. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörten sie als Teilhaber wichtigen Handelsgesellschaften wie der Wienerhandlung und der Holländer Handelsgesellschaft an. Oft im Rat vertreten, waren sie mit anderen Handelsfamilien wie den Altmann, Becker, Jenny und Oertli verwandtschaftlich verbunden. Im 19. Jahrhundert wandten sich einige Aebli der Industrie zu und errichteten 1866 und 1872 bzw. 1876 Webereien in Mitlödi, 1866 eine chemische Fabrik in Glarus (Jacques ->, Markus ->).

Quellen und Literatur

  • I. Tschudi-Schümperlin, J. Winteler, Wappenbuch des Landes Glarus, 21977, 17 f., 46
  • F. Stucki, 50 alte Glarner Fam., 1989, 13-16

Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Aebli", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.03.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021024/2001-03-06/, konsultiert am 16.04.2024.