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Wieland

Ratsfamilie der Stadt Basel. Der erste genealogisch gesicherte Vertreter ist Ulrich (um 1500), der als Stadtschreiber in Münster (Elsass) und 1541-1564 in Mülhausen tätig war. Sein Enkel Hans Conrad (1563-1629) begründete die Basler Linie der Wieland. 1587 wurde er Bürger von Basel und gelangte 1606 als Sechser der Zunft zu Weinleuten in den Grossen Rat. Zudem amtierte er als Stadtschreiber in Kleinbasel. Mit seinem Enkel Hans Conrad (1633-1693), einem Notar, stieg die Familie 1667 in den Kreis der Ratsgeschlechter auf. Dessen Söhne Hans Conrad (1661-1725), ebenfalls Kleinrat sowie Mitglied des Dreizehnerrats, und Emmanuel (1664-1743) sind die Begründer der beiden noch existierenden Zweige. Die Familie war mit anderen Basler Geschlechtern, etwa den Bernoulli, Merian und Stähelin, vielfach durch Heirat in Politik und Gesellschaft verbunden. Zur älteren Linie zählen zahlreiche Exponenten Basels des 18. und 19. Jahrhunderts. Zunächst Hieronymus (1722-1794), Bandfabrikant und Kleinrat, der von seinem Schwiegervater Martin Wenk das Schloss Bottmingen erbte, vor allem aber Johann Heinrich (->), 1803-1812 Staatsschreiber und 1812-1832 Bürgermeister, dessen älterer Bruder als Offizier in der französischen Nationalgarde diente und 1794 im Terreur der Revolutionszeit erschossen wurde. Auch andere Angehörige der Familie taten sich als Offiziere hervor, einige in fremden Diensten. Zu nennen sind Johann Heinrichs Söhne Johannes (->) und August Heinrich (1795-1833), der während der Basler Trennungswirren fiel, sowie sein Enkel Heinrich (->). Spätere Familienmitglieder wandten sich akademischen Berufen zu, so Carl (->), Professor für Privatrecht, und sein Bruder Emil (1867-1947), Professor für Kinderheilkunde und Direktor des Basler Kinderspitals. Andere wirkten als Kaufleute, so vor allem die Nachkommen der jüngeren Linie. Aus der Familie stammte auch der Maler Hans Beat (->).

Quellen und Literatur

  • StABS, FamA
  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 710-741; 6, 777-781

Zitiervorschlag

Hermann Wichers: "Wieland", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021001/2013-10-29/, konsultiert am 29.03.2024.