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vonSpeyr

Seit dem 13. und 14. Jahrhundert auch als von Spir(e) oder von Spirer in Basel nachgewiesene Bürgerfamilien. Der Name weist vermutlich auf eine Herkunft aus der Stadt Speyer hin und war beidseits des Oberrheins weitverbreitet. Gesichert zurückverfolgen lässt sich die Familie in Basel bis zu Simon von Spir, einem Silberkrämer, der 1469 der Safranzunft beitrat. Von ihm stammt eines der ältesten Bürgergeschlechter Basels ab, das schon im 16. Jahrhundert dank Heiratsverbindungen mit den wichtigsten Familien der Stadt bald eine angesehene Stellung erwarb. Simons Sohn Franz, ein Tuchscherer, wurde 1500 in die Safranzunft und 1501 auch in die Zunft zum Schlüssel aufgenommen. Andreas, ein Enkel von Franz, trat 1563 als Sechser der Zunft zum Schlüssel in den Grossen Rat ein, Andreas' gleichnamiger Sohn (1550-1596) gelangte 1583 als Meister der Gerberzunft in den Kleinen Rat und stieg 1595 als Dreizehnerherr in den Geheimen Rat auf. Er und andere Familienmitglieder vermachten ihrer Heimatstadt teils grosse Legate. 1640 schenkte Sara Graff geborene Speyr dem Gymnasium und der Universität zur Förderung von Theologiestudenten je 1000 Gulden. Viele Familienmitglieder waren bis ins 17. Jahrhundert als Tuchscherer und Tuchhändler tätig, andere wirkten als Pfarrer, Offiziere und Notare. Anfang des 19. Jahrhunderts gründete Theodor (1780-1847) das Bankhaus von Speyr & Cie. Im 19. Jahrhundert liessen sich einige Speyr in der Westschweiz und in Frankreich nieder. Im 20. Jahrhundert trat Adrienne (->) als Mystikerin und Gefährtin von Hans Urs von Balthasar hervor.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 690-706

Zitiervorschlag

Hermann Wichers: "Speyr, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020990/2012-02-13/, konsultiert am 28.03.2024.