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Socin

Aus Bellinzona stammende Kaufleutefamilie, deren Herkunft aus der Sieneser Patrizierfamilie Sozzini nicht belegt ist. Erster Basler Socin war Anton (1568), Sohn des in den 1530er Jahren geschäftlich in Basel tätigen Pietro Socino von Bellinzona, der 1560 mit seinen fünf Söhnen eingebürgert wurde. 1565 wurde auch Antons Bruder Benedikt (1536-1602) Bürger von Basel. Wie dessen Sohn Emanuel, Offizier in venezianischen und savoyischen Diensten, heiratete er in die Basler Oberschicht ein. Ein anderer Sohn Benedikts, der Basler Ratsherr Josef (1571-1643) stieg zum Oberstzunftmeister auf. Mit Josefs Sohn Benedikt (->) erlangten die Socin nicht nur in Basel führende Stellungen, sondern übernahmen auch in der Eidgenossenschaft zahlreiche Ämter und Missionen. Ein Musterbeispiel eines einflussreichen Politikers dieser Familie war der Bürgermeister Emanuel (->). Mit Bernhard (->), an dessen Wirken das Stammhaus der Basler Mission an der Socinstrassse erinnert, wurde die führende Stellung des Geschlechts in Politik und Wirtschaft auch im 19. Jahrhundert gefestigt. Das Geschlecht brachte auch mehrere Akademiker wie die Ärzte Abel (->) und August (->) sowie die Sprachwissenschaftler Adolf (->) und Albert (->) hervor. Mehrere Familienmitglieder waren im Notariats- und Handelswesen tätig und wirkten in Basler und Schweizer Stiftungen.

Quellen und Literatur

  • StABS, PrivA, Ratsbücher, Leichenreden
  • UBB, Leichenreden, Kartenslg.
  • T. Burckhardt-Piguet, «Aus der Socin'schen Familiengesch.», in Beitr. zur vaterländ. Gesch., NF 2, 1888, 297-342
  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 541-546; 9, 339-401.
  • N. Röthlin, Die Basler Handelspolitik und deren Träger in der 2. Hälfte des 17. und im 18. Jh., 1986

Zitiervorschlag

Samuel Schüpbach-Guggenbühl: "Socin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020989/2011-03-01/, konsultiert am 28.03.2024.