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Ochs

Die Fam. O. stammte ursprünglich aus Stuttgart und wurde dort ab dem 15. Jh. urkundlich erwähnt. 1643 erhielt der Kaufmann und Financier Hans Georg (1614-80) das Basler Bürgerrecht und war ab 1671 Grossrat. Seine Nachkommen stellten vom 17. bis ins 19. Jh. v.a. Kaufleute, Bankiers, Grossräte, Zunft- und Oberstzunftmeister. Zu den bedeutenden Vertretern der O. gehörten der Kaufmann Hans Georg (1657-92), der gegen die zünft.-revolutionäre Bürgerbewegung von 1691 kämpfte und anschliessend in den Basler Gr. Rat gewählt wurde, der Bankier und Zunftmeister Karl Wilhelm (1700-53) sowie der Bankier und Grossrat Johann Caspar (1701-52). Die beiden Letzteren gründeten das Unternehmen Gebrüder Ochs, das zuerst mit Lebensmitteln handelte und später ein bedeutendes, international tätiges Bankhaus wurde. Der Grosskaufmann und Grossrat Albrecht (1716-80) übernahm von seinem Schwiegervater Pierre His (1692-1760) das bedeutendste Handelshaus in Hamburg. Der Grosskaufmann und Bankier Peter (1729-1804) avancierte in Wien zum einflussreichen Hofbankier. Berühmtester Vertreter der Fam. war Peter (->). Die Anfeindungen wegen seiner Rolle während der Helvet. Republik richteten sich auch gegen seine Fam., so dass seine Söhne Georg Friedrich (1782-1844) und Eduard His 1818 bzw. 1819 den Namen ihres Urgrossvaters Pierre His annahmen. Der Name O. wurde fortan nicht mehr verwendet. Die Fam. His brachte einige bedeutende Juristen und Mediziner hervor und war in der Region Basel noch zu Beginn des 21. Jh. vertreten.

Quellen und Literatur

  • FamA, StABS
  • E. His, Der Namenswechsel der Söhne von Peter O., [1901]
  • E. His, Chronik der Fam. O., genannt His, 1943
  • G. Steiner, «Die Herkunft des Basler Staatsmannes Peter O.», in Basler Stadtbuch 1959, 1960, 11-56

Zitiervorschlag

Thomas Schibler: "Ochs", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020982/2009-08-20/, konsultiert am 29.03.2024.