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Caviano

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Locarno, 2010 mit Contone, Gerra, Indemini, Magadino, Piazzogna, San Nazzaro, Sant'Abbondio und Vira zur Gemeinde Gambarogno fusioniert. Caviano umfasste das südlich über dem Langensee gelegene gleichnamige Dorf und den Weiler Scaiano und war die westlichste Gemeinde des Gambarogno sowie Grenzort nach Italien mit dem Zollposten in Dirinella am Seeufer. 1258 Caviliano. 1591 59 Haushalte; 1808 249 Einwohner; 1850 332; 1900 272; 1950 184; 2000 111; 2009 118.

Caviano: Situationskarte 2009 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.
Caviano: Situationskarte 2009 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.

1264 und 1365 übertrugen die jeweiligen Bf. von Como einen Teil des Zehnten von Gambarogno, darunter auch den von C. und Scaiano, den Familien Magoria und Duno aus Locarno. C. gehörte ursprünglich zur Pfarrei Locarno, dann zu S. Abbondio (1558). 1850 wurde C. eine eigene Pfarrei. Die alte Kirche ― die Gründung dürfte auf vorrom. Zeit zurückgehen ― wurde 1864 nach Vollendung der neuen Kirche S. Maria Nascente abgerissen. Die Einwohner, die nicht auswanderten, lebten von Landwirtschaft und Fischerei. Das alte Weichbild des Dorfes ist noch gut erkennbar. In der Siedlung Cento Campi standen Heuställe mit Strohdächern, die verfallen sind. Dieser Typus war früher auf den Maiensässen (monti) um den Langensee weit verbreitet.

Quellen und Literatur

  • V. Gilardoni, Rocco da Bedano, «Riviera del Gambarogno», in AST, Nr. 38, 1969, 211-238
  • Kdm TI 3, 1983, 13-24
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Graziano Tarilli: "Caviano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.10.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002093/2023-10-31/, konsultiert am 16.04.2024.