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WildBE

Stadtberner Familie, als deren Stammvater Andreas gilt, der sich 1499 in der Schlacht bei Dornach auszeichnete. Er und seine Nachkommen versahen bis in die zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Amt des Ammanns von Wynigen und besassen dort einen Gasthof. Der Schneider Andreas wurde 1558 in Bern Stubengeselle zum Mohren und 1588 Grossrat. Lückenlos lassen sich die Wild bis auf Hans (1558-1591) zurückführen, dessen vier Enkel zwischen 1630 und 1655 das Berner Burgerrecht erwarben. In Bern waren die Wild als subalterne Schreiber und Buchhalter tätig, sassen vereinzelt im Grossen Rat und besetzten Landvogteien (z.B. Marquard ->). Franz Samuel (->) stieg 1789 zum Oberberghauptmann der bernischen Salinen auf, Karl Samuel (->) war Oberschreiber der beiden helvetischen Parlamentskammern und eidgenössischer Archivar. Von den wenigen Soldoffizieren avancierte Eduard (1826) zum Generalmajor in englischen Diensten und begründete den amerikanischen Zweig der Familie, aus dem mehrere Kaufleute hervorgingen. Johann Rudolf (1703-1752) stand am Anfang der Linie von Apothekern, die sich in Kassel etablierte. Heinrich Adolf (1860-1925) war preussischer Kriegsminister und wurde 1900 in den Adelsstand erhoben. Die beiden ausländischen Linien verzweigten sich weiter; mit Ausnahme eines zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch existierenden sind alle Berner Zweige bis 1877 erloschen.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 538-549
  • von Rodt, Genealogien 6, 178-196

Zitiervorschlag

Hans Braun: "Wild (BE)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020927/2013-11-27/, konsultiert am 13.04.2024.