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Freudenreich

Ratsfam. der Stadt Bern, die von Peter Rigodio (Rigaudius, Rigodius, verdeutscht F.) aus Freiburg abstammt. Dessen Sohn Peter (1577 an der Pest) wurde 1557 in Bern als Schreiber verpflichtet und kam 1571 in den Gr. Rat, der Enkel Peter (1564-1616) sass ab 1599 bereits im Kl. Rat. Von da an waren Mitglieder des wenig zahlreichen Geschlechts bis 1798 ohne Unterbruch im Gr. und öfters im Kl. Rat und besetzten Verwaltungsämter (Landvogt, Bauherr, Salzdirektor) sowie hohe polit. Ämter (Venner, Schultheiss). Einige ergriffen die geistl. Laufbahn. Die Fam. nahm 1783 das Adelsprädikat an.

Mit Venner Abraham (->) starb eine ältere Linie aus, zu der u.a. Notare, Gerichts- und Stadtschreiber gezählt hatten. In der jüngeren Linie des Hans Jakob (1619-80) setzte sich die Reihe der Politiker ins 19. Jh. fort, unter ihnen Schultheiss Christoph Friedrich (->). Dieser Linie gehörten auch Geistliche an wie Johann Jakob (1639-1711), der in Basel Theologie studierte. Im 19. Jh. betätigten sich Vertreter der Fam. als Offiziere in neapolitan., engl. und preuss. Diensten, als Kaufleute mit Niederlassungen in Odessa (Russland, heute Ukraine) und Nashville (Tennessee), im 20. Jh. als Juristen, Bankbeamte, Fabrikdirektoren und Architekten.

Im 17. und 18. Jh. heirateten die Mitglieder der Fam. F. oft Frauen aus bern. Ratsfam. (Bucher, Wurstemberger, Tribolet, Lombach, Fischer, May), im 19. Jh. solche aus der Romandie (de Senarclens, de Charrière-de Sévéry, Goumoëns). Die Fam. setzt sich zu Beginn des 21. Jh. einzig fort im Westschweizer Zweig der F., Doppelbürger von Monnaz und Bern.

Quellen und Literatur

  • BBB, FamA
  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 136-142
Kurzinformationen
Variante(n)
von Freudenreich

Zitiervorschlag

Barbara Braun-Bucher: "Freudenreich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020874/2005-11-01/, konsultiert am 17.04.2024.