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SondereggerAR, Gais

1816 wanderte der Lehrer Johannes mit seiner Familie von Gais ins neurussische Kolonisationsgebiet am Schwarzen Meer aus und unterrichtete dort in einer deutschen Kolonie. Von seinen Nachkommen blieben mindestens vier Generationen in Südrussland und heirateten oft im Kreis der Kolonistennachfahren. Seine beiden Söhne folgten ihm im Lehrberuf. Der jüngere, Johann Heinrich, wurde später Beamter und Redaktor der ersten deutschsprachigen Zeitung Südrusslands. 1857 erwarb er in Bessarabien ein Landgut, auf dem er vor allem Obst- und Weinbau betrieb. Zwei seiner Söhne führten den Gutsbetrieb weiter, der später zu einer Kolchose umgestaltet wurde. Johann Heinrichs Urenkel Erich verliess 1940 Bessarabien und kehrte 1946 in die Schweiz zurück.

Quellen und Literatur

  • P. Witschi, «Zwerg und Riese ― Appenzellerland und Zarenreich», in Mundo multa miracula, hg. von H. Berger et al., 1992, 186-198
  • P. Witschi, Appenzeller in aller Welt, 1994, 176 f.

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Sonderegger (AR, Gais)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020848/2012-02-07/, konsultiert am 28.03.2024.