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Karl III.der Dicke

839, 13.1.888 Neudingen an der Donau, Reichenau. Jüngster Sohn Kg. Ludwigs des Deutschen und der Welfin Hemma. um 862 (hl.) Richardis. K. erhielt nach dem Tod des Vaters (876) als König der Franken Alemannien und Churrätien. Nach dem Tod seiner Brüder (Karlmann 880, Ludwig III. der Jüngere 882) vereinigte K. das ostfränk. Reich. Er wurde 879 Kg. von Italien, 881 Kaiser. Nach 885 herrschte K. über das gesamte Frankenreich, abgesehen von der Königsherrschaft Bosos von Vienne (879-887). Da er in der Abwehr der Normannen versagte, wurde K. im Nov. 887 durch seinen Neffen Arnulf abgesetzt.

Von 857 an stand K. in enger Beziehung zu Alemannien, das er ab 865 verwaltete. Zahlreiche Aufenthalte und Urkunden für Chur, St. Gallen, Reichenau, Moutier-Grandval, Rheinau und Zürich, für Belange im Waadtland und in Zurzach bezeugen dies. Für K. verfasste der St. Galler Mönch Notker der Stammler die "Gesta Karoli Magni" als Idealbild eines tatkräftigen Herrschers. Empfangsgedichte zu Ehren K.s und seiner Gemahlin, Ausleihvermerke in den Bücherverzeichnissen, aber auch die "Casus sancti Galli" Ratperts und Ekkehards IV. bezeugen mehrere Besuche des Herrschers im Kloster St. Gallen, so im Dez. 883.

Quellen und Literatur

  • K. Schmid, «Brüderschaften mit den Mönchen aus der Sicht des Kaiserbesuchs im Galluskloster vom Jahre 883», in Fs. für O.P. Clavadetscher zu seinem 65. Geburtstag, hg. von H. Maurer, 1984, 173-184
  • LexMA 5, 968 f.
  • R. Schieffer, «Karl III. und Arnulf», in Fs. für E. Hlawitschka zum 65. Geburtstag, hg. von K.R. Schnith, R. Pauler, 1993, 133-149
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Lebensdaten ∗︎ 839 ✝︎ 13.1.888

Zitiervorschlag

Reinhold Kaiser: "Karl III. (der Dicke)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.04.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020774/2010-04-01/, konsultiert am 16.04.2024.