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Dalpe

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Leventina. Das Dorf mit dem Ortsteil Cornone liegt auf einer Terrasse (1192 m) über dem Piottino. 1217 Albe. 1602 227 Einwohner; 1745 254; 1850 481; 1900 196; 1941 129; 1950 147; 1960 202; 2000 158; 2010 174.

Dalpe: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Dalpe: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

In Dalpe wurde ein kleines Gräberfeld der Golaseccakultur aus dem 5. Jahrhundert v.Chr. gefunden. Im 13. Jahrhundert verlief der Gotthardweg von Faido über Cornone nach Prato. Dalpe und Cornone bildeten eine degagna (überdörfliche Nutzungsgenossenschaft) innerhalb der Nachbarschaft Prato. Die Kirche von Dalpe ist 1338 bezeugt, diejenige von Cornone stammt aus dem späten 15. Jahrhundert. 1640 löste sich Dalpe kirchlich von Prato und wurde selbstständige Pfarrei. Die heutige Pfarrkirche Santi Carlo e Bernardo stammt von 1661. 1866 trennte sich Dalpe von Prato und bildete eine selbstständige Bürgergemeinde. Durch die Auswanderung nach Frankreich nahm die Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark ab. Erst zwischen 1941-1960 nahm sie wieder leicht zu, auch infolge der Gründung eines Bauunternehmens. Die Güterzusammenlegung von 1957 förderte den Bau von Zweitwohnungen und machte aus Dalpe einen attraktiven Sommerferienort der Leventina. Die erste Fahrstrasse wurde 1904 eröffnet. Ein kurz vor 1940 in Betrieb genommener Marmorsteinbruch schloss wegen des Krieges rasch wieder. Die Viehzucht, jahrhundertelang die Haupteinnahmequelle, beschäftigt heute nur noch wenige Familien. 1998 begann die Gemeinde mit dem Bau eines kleinen Wasserkraftwerks, das vom Flüsschen Piumogna gespiesen wird.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 1
  • M. Fransioli, Dalpe, storia e immagini di un villaggio alpino, 2002
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Mario Fransioli: "Dalpe", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002075/2021-01-18/, konsultiert am 16.04.2024.