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vonMaggenberg

Ursprünglich zähring. Ministerialenfamilie, die zwischen 1257 und 1350 mit Konrad II. (->), Wilhelm I., Ulrich II. (->), Johann I. (->) und Johann II. (->) fünf Schultheissen der Stadt Freiburg stellte. Ihre Stammburg war wahrscheinlich Unter M. (bei Tafers), während Ober M. (östlich von Alterswil) möglicherweise im 13. und Anfang 14. Jh. als Fluchtburg diente. Die Söhne des Stammvaters Ulrich I., Cono und Konrad gehörten wahrscheinlich zu den burgenses maiores von Freiburg, die 1182 die Erlaubnis erhielten, sich im Zisterzienserkloster Hauterive oder im Prämonstratenserstift Humilimont bestatten zu lassen. In der ältesten Zeit beschränkte sich der Besitz wohl auf die Stammburg und deren nähere Umgebung (wahrscheinlich bereits mit dem Patronatsrecht von Tafers). Im 13. Jh. weitete er sich der Saane entlang aufwärts bis Pont-la-Ville und Praroman, abwärts bis Fendringen (Gem. Bösingen) aus. Ulrich II. wurde 1267 mit der Vogtei Alterswil belehnt. Konrad II. wurde 1273 im Kreuzgang von Hauterive bestattet, wahrscheinlich in einem Familiengrab. Nach dem Aussterben der Zähringer wurden die Herren von M. Vasallen der Kyburger, nach 1264 der Habsburger. Besonders treu diente Ulrich II. dem Kg. Rudolf I. von Habsburg. Ulrichs Sohn Johann I. fiel 1339 in der Schlacht von Laupen. Johanns I. Bruder Richard ist 1296-1314 als Pfarrer von Tafers und 1319-57 als Pfarrer von Belp belegt, versuchte indessen 1343 vergeblich, Pfarrer von Freiburg zu werden. Das Patronatsrecht von Tafers ging 1362 zu Lebzeiten des letzten M. (Johann II.) an Johann Velga, die Lehen fielen 1370 an dessen Bruder Wilhelm Velga. Die Herrschaft M. befand sich 1394 im Besitz von Jean de Vuippens. Die Burg Ober M. wurde im Sempacherkrieg 1386 teilweise zerstört. Trotzdem veräusserte die Stadt Freiburg sie 1408 an Richard von Umbrechtsschwendi, der später Richard von M. (->) genannt wurde. 1439 musste dessen Sohn Hensli Burg und Lehen Ober M. wieder an Freiburg verkaufen.

Quellen und Literatur

  • A. Büchi, «Die Ritter von M.», in FGB 15, 1908, 70-133, (mit Stammbaum und Regesten)
  • GHS 2, 49-60, (mit Stammtaf.)
Kurzinformationen
Variante(n)
de Montmacon

Zitiervorschlag

Kathrin Utz Tremp: "Maggenberg, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020602/2008-08-13/, konsultiert am 28.03.2024.