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PaulBurkhard

21.12.1911 Zürich, 6.9.1977 Zell (ZH), ursprünglich ref., von Zürich. Sohn des Johannes, Glasmalers, und der Frieda geb. Saul, aus Hannover. Ledig. Nach der Matura 1930 und dem Abschluss am Konservatorium 1932 in Zürich war B. am Berner Stadttheater, ab 1939 am Zürcher Schauspielhaus und ab 1945 beim Radio-Sinfonieorchester Beromünster als Kapellmeister, Komponist und Musikbearbeiter beschäftigt. Aufgrund des internat. Erfolgs der hochdt. Fassung "Feuerwerk" seines musikal. Lustspiels "Der Schwarze Hecht" konnte B. sich von regelmässigen berufl. Verpflichtungen lösen. Er liess sich mit seiner Schwester Lisa, die ihn als Kopistin zeitlebens bei der Arbeit unterstützte, 1959 als freier Komponist in Zell nieder. Kurz vor seinem Tod trat B. zum Katholizismus über. B. gehört zur letzten Generation fest angestellter Theaterkapellmeister in der Tradition des 19. Jh., die Operetten, Schauspiel- und Volksstückmusik für den Tagesbedarf komponierten. Der Erschöpfung der Gattung Operette versuchte B. entgegenzuwirken, indem er den Textbüchern stärkere Bedeutung beimass, auf Stilmittel von Jacques Offenbach und der älteren dt. Spieloper zurückgriff und Anregungen etwa von Kurt Weill, des franz. Chansons und der amerikan. Musical Comedy aufnahm. Infolge der zunehmenden Verlagerung der populären Kultur vom Theater auf die elektron. Medien sah sich B. als Komponist von der "leichten" wie der "ernsten" Musik gleichermassen isoliert, ein wesentl. Grund für seine Abkehr vom öffentl. Leben und der verstärkten Hinwendung zu geistl. Vokalmusik, als deren Höhepunkt das Kinder-Oratorium "Zäller Wienacht" (1960) grosse Verbreitung fand.

Quellen und Literatur

  • Der Schwarze Hecht, 1939
  • Feuerwerk, 1950
  • Die kleine Niederdorfoper, 1951
  • P. Flury, P. Kaufmann, O mein Papa ... Paul B., 1979
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Zitiervorschlag

Mathias Spohr: "Burkhard, Paul", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.07.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020554/2011-07-07/, konsultiert am 29.03.2024.