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Wisso

Ritterliches Ratsgeschlecht der Stadt Zürich des 12.-14. Jahrhunderts, auch Wyss und lateinisch Albus genannt. Genealogisch wird die Familie, die vermutlich wenige Mitglieder zählte, mit dem 1149-1177 erwähnten Purchardus, dem zähringischen oder Fraumünsteramtmann fassbar. Zusammenhänge sind erst mit den ab 1220 erwähnten Brüder Conrad und Heinrich rekonstruierbar. Die Familie besass das Haus zum Loch, Lehen der Abtei Pfäfers und der Freiherren von Freienstein sowie Vogteirechte der Grafen von Rapperswil. Angehörige der Familie standen im 13. Jahrhundert im Dienst der Freiherren von Regensberg, im 14. Jahrhundert in jenem der Herzöge von Habsburg-Österreich. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden unter anderem zu den Freiherren von Spiegelberg sowie den Herren von Beggenhofen, von Landenberg, von Küssnacht und von Lunkhofen. Während vor der Brun'schen Zunftrevolution einzelne Mitglieder der Familie im Rat vertreten waren, führte nach 1336 ein Konflikt des Ritters Wisse mit der Stadt sowie seine Teilnahme an der Mordnacht 1350, in der er getötet wurde, zur Vermögenskonfiskation. Seinem ab 1310 erwähnten Bruder Johans gelang 1382 der Aufstieg zum Grossmünsterpropst. Er starb 1392 als letzter männlicher Vertreter der Familie.

Quellen und Literatur

  • Die Wappenrolle von Zürich, hg. von W. Merz, F. Hegi, 1930, 261-263
  • GKZ 1, 243 f., 252, 262

Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Wisso", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020423/2013-11-12/, konsultiert am 28.03.2024.