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Moleno

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Bellinzona, seit 2017 mit Camorino, Claro, Giubiasco, Gnosca, Gorduno, Gudo, Monte Carasso, Pianezzo, Preonzo, Sant'Antonio und Sementina Teil der Gemeinde Bellinzona. Moleno liegt auf der rechten Seite des Flusses Tessin an der Nordgrenze des Bezirks. 1213 Moleno (Abschrift von 1588), 1256 a Rivo de Moline. 1850 145 Einwohner; 1900 111; 1950 78; 1990 76; 2000 105; 2010 116; 2016 123.

Moleno: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Moleno: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Der Wasserlauf aus dem M.-Tal bildete im MA die Südgrenze der Talschaft Leventina. 1335 ist M. jedoch als Gemeinde der Grafschaft Bellinzona belegt; 1396 erscheint sein Gebiet mit jenem von Preonzo vereint, mit dem zusammen die Gemeinde im 14. Jh. eine Dorfgenossenschaft bildete. 1403-22 war M. der von Uri und Obwalden beherrschten Leventina angegliedert, was Bellinzona zu einer Reaktion bewog. Die eidg. Amtsleute anerkannten in diesen Jahren die Rechte und das Gewohnheitsrecht von M. und Preonzo. Die Pfarrkirche S. Vittore, im 13. Jh. erwähnt und im 15. Jh. umgebaut, löste sich 1542 von der Mutterkirche Biasca. M. war neben Gnosca und Preonzo eine der drei Gemeinden in der Region Bellinzona mit ambrosian. Ritus. In der Vergangenheit herrschten Land- und Alpwirtschaft vor; 2000 waren zwei Drittel der Erwerbstätigen von M. Pendler, insbesondere nach Biasca und Bellinzona.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 2
  • Gilardoni, Inventario, 236-239

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Moleno", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002040/2023-12-04/, konsultiert am 17.04.2024.