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HansOehler

Mit seinem Anwalt bei der Ankunft vor dem Gerichtsgebäude in Zug (links) am 19. Mai 1947. Fotografie von Jack Metzger (Ringier Bildarchiv, RBA1-10-413) © Staatsarchiv Aargau / Ringier Bildarchiv.
Mit seinem Anwalt bei der Ankunft vor dem Gerichtsgebäude in Zug (links) am 19. Mai 1947. Fotografie von Jack Metzger (Ringier Bildarchiv, RBA1-10-413) © Staatsarchiv Aargau / Ringier Bildarchiv. […]

18.12.1888 Wildegg (Gem. Möriken-Wildegg), 7.1.1967 Dielsdorf, ref., von Aarau. Sohn des Alfred (->). Bruder des Alfred (->). 1930 Martha Germann. Stud. der Philosophie, Geschichte, Kunst- und Literaturgeschichte in München, Grenoble, Leipzig, Berlin und Zürich, 1913 Dr. phil. In der Wochenzeitung "Das Freie Wort" engagierte sich O. 1918-20 gegen die Versailler Friedensordnung und den Völkerbund. Als Mitgründer, Herausgeber und Schriftleiter der "Schweiz. Monatshefte für Politik und Kultur" steuerte er ab 1921 einen germanophilen Kurs und war ein Exponent des Volksbunds für die Unabhängigkeit der Schweiz. 1923 begegnete er in Zürich Adolf Hitler. 1929-30 sammelte er die politisch unzufriedene akadem. Jugend im Oehler-Klub, wo die Idee zur Gründung der Neuen Front heranreifte, der O., obwohl Mitglied der Demokrat. Partei Zürich, 1931 beitrat. Seine "Monatshefte" stellte er in ihren Dienst, bis ihm 1934 durch das Herausgeberkollegium die Schriftleitung entzogen wurde. Darauf gab er bis 1945 die frontist. "Nationalen Hefte" heraus. 1933-38 gehörte er zum Führungskreis der Nationalen Front und betätigte sich als Leitartikler der Zeitung "Front". Als die Partei 1938 der nationalsozialist. Ideologie abschwor, gründete er mit Gleichgesinnten den Bund treuer Eidgenossen nationalsozialist. Weltanschauung. 1947 wurde er wegen Gefährdung der Unabhängigkeit des Landes zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Auch nach Kriegsende hielt O. an seiner Überzeugung fest, publizierte in der deutschen neonazist. Zeitschrift "Nation Europa" und gab als Übersetzer das in Frankreich eingestampfte antisemit. Buch "Nürnberg oder das Gelobte Land" von Maurice Bardèche heraus. Seine letzten Lebensjahre waren von fruchtlosen Bewältigungsversuchen, Geldnöten, Depressionen und Krankheit überschattet.

Quellen und Literatur

  • AfZ, Nachlass
  • B. Glaus, Die Nationale Front, 1969
  • W. Wolf, Faschismus in der Schweiz, 1969
  • K.-D. Zöberlein, Die Anfänge des dt.-schweiz. Frontismus, 1969
  • K. Urner, «Die Gründung der "Schweiz. Monatshefte für Politik und Kultur"», in Schweizer Monatshefte 50, 1971, 1064-1078
  • P. Maibach, Die zeitkrit. Inhalte von Hans O.s Publizistik bis 1920, Liz. Zürich, 1986
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.12.1888 ✝︎ 7.1.1967

Zitiervorschlag

Walter Wolf: "Oehler, Hans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.01.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020368/2015-01-12/, konsultiert am 29.03.2024.