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vonAltstätten

Ursprünglich vermutlich aus dem süddeutschen Raum stammendes Ministerialengeschlecht des Abtes von St. Gallen im 12.-15. Jahrhundert. Ein Zweig der Familie hatte ab 1279 das Meieramt über den Hof Altstätten inne, ein anderer ab 1317 als Pfand das Meieramt von Marbach (SG). In Altstätten sass die Familie auf den vier Burgen Alt-Altstätten (erbaut um 1300), Nieder-Altstätten (erbaut 1326), Neu-Altstätten und Hoch-Altstätten. Ihr Besitzschwerpunkt lag in Altstätten. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts ist die Genealogie der Familie nicht geklärt. Erste bekannte Vertreter sind 1166 Dietrich und seine Söhne Hermann, Dietrich und Eglolf als Zeugen für Abt Werner von St. Gallen. Dietrich (belegt 1255-1296, Udelhild von Güttingen) trug 1279 als Erster den Meiertitel von Altstätten. Sein Sohn Walter stand Ende des 13. Jahrhunderts wegen Besitzrechten und Einkünften aus dem Meieramt in Konflikt mit dem Abt (1299 beigelegt). Unter dem Schutz der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg, an die sich das Geschlecht ab den 1330er Jahren immer mehr anlehnte, führten Rudolf und Walter 1338 eine Fehde gegen die Städte St. Gallen, Konstanz und Lindau (D). In der Folge belagerten und zerstörten St. Gallen und seine Verbündeten ihre Burgen Alt- und Nieder-Altstätten. Walter erwarb darauf von den von Bürglen die Burg Alt-Landenberg und die Vogtei Blitterswil, hatte diese aber 1359 schon wieder veräussert. Rudolf (belegt 1389-1433), der letzte Meier von Altstätten, trat 1430 mit seinen Burgen Neu-Altstätten und Neuburg (ab 1419 Pfand der Herrschaft Pfannenstein, Vorarlberg) ins Burgrecht der Stadt St. Gallen. Nach seinem Tod übernahmen seine Tochter Kunigunde und deren Gatte Hans Tumb von Neuburg die klösterlichen Pfandschaften und das Meieramt. Als Kunigunde 1479 starb, fiel das Meieramt an das Kloster zurück. Das restliche Erbe teilten ihre Schwiegersöhne Karl Mötteli und Sigmund von Freiberg unter sich auf.

Quellen und Literatur

  • P. Bütler, «Die Edeln und Meier von Altstätten», in ASG 17, 1919, 112-127
  • Sablonier, Adel

Zitiervorschlag

Martin Leonhard: "Altstätten, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.05.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020192/2001-05-22/, konsultiert am 28.03.2024.