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vonPontaningen

Ritterbürtiges Ministerialengeschlecht der Abtei Disentis, vielleicht aus dem Wallis eingewandert, ansässig auf der Burg Pontaningen in Tujetsch. Mit Ritter Wilhelm (1252-1278) ist das Geschlecht erstmals belegt. Mitglieder der Familie standen als Zeugen, Bürgen, Vermittler, Schiedsleute und Gesandte im Dienste der Abtei Disentis. 1278 gehörten sie an der Seite Walters V. von Vaz vorübergehend zu den Gegnern des Klosters. Die Lage ihres Besitzes in der Surselva und spätestens ab dem 14. Jahrhundert in Ursern gestattete den Pontaningen sowohl in der Cadi als auch in der Talgemeinde Ursern politischen Einfluss auszuüben. Ulrich war 1363 Talammann von Ursern, Heinrich 1391 Klostervogt und 1401 Altmistral der Cadi, Wilhelm vor Mitte des 15. Jahrhunderts Ammann der Gemeinde Disentis. Petrus (->), Abt von Disentis, war der bedeutendste Vertreter der Familie. Claus' Tochter Cilia verkaufte 1402 das Gut Wurzenstein (Gemeinde Disentis). Wohl durch Heirat (mit den von Übercastel und von Lumbrein) kam die Familie zu Besitz im Lugnez. Die Pontaningen lassen sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisen.

Quellen und Literatur

  • I. Müller, «Die Ritter von Pontaningen», in BM, 1943, 21-27
  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 350
  • C. Capaul-Hunkeler, Notizas per generaziuns de pli tard, 1993, 25-27
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Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Pontaningen, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.09.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020151/2010-09-28/, konsultiert am 29.03.2024.