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vomStein

Ritterliches Geschlecht des 13.-16. Jahrhunderts, dessen Stammsitz wahrscheinlich in Steinhof in der Herrschaft Aeschi (SO) lag. Als Erster der Familie wird Heinrich de Lapide (vom Stein) 1201 als Lehensempfänger von Herzog Berchtold V. von Zähringen erwähnt. In der Folge waren die vom Stein Vasallen der Grafen von Kyburg. Im 14. Jahrhundert bürgerten sich Angehörige der Familie in den Städten Solothurn, Thun, Burgdorf und Bern ein. Die vom Stein verfügten über ausgedehnten Gerichts- und Grundbesitz im Oberaargau sowie im Raum Bern und Thun, zum Beispiel ab 1386 die Twingherrschaft Utzigen, ab 1439 die Herrschaft Blumenstein und ab 1464 die Herrschaft Strättligen. Dazu kam im 15. Jahrhundert auch beachtlicher Besitz in der Stadt Bern. Dieser bildete die Basis des Aufstiegs der vom Stein zu einer der führenden, am Stadtregiment beteiligten Familien. Die Nachkommen Hartmanns (1399), dem Begründer des Berner Zweigs, führten den Junkertitel und gehörten der Adelsgesellschaft zum Narren und Distelzwang an.

Ihre Herrschaftsausübung setzten die vom Stein ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in kommunalen Ämtern sowie in der städtischen und eidgenössischen Territorialverwaltung fort, zum Beispiel als Schultheissen von Bern und Thun, als Landvögte von Nidau und Lenzburg sowie ab dem Ende des 15. Jahrhunderts als Gubernatoren von Aigle und als Landvögte von Echallens und Grandson. Sebastian war 1514 der erste eidgenössische Landvogt in Locarno. Die vom Stein vertraten die Interessen Berns gegenüber Savoyen, Frankreich und Mailand sowie an den eidgenössischen Tagsatzungen. Kaspar (ca. 1507), Albrecht (->) und Sebastian (1551) traten mehrfach als Gesandte in Erscheinung. In den kriegerischen Auseinandersetzungen Berns und seiner Verbündeten waren Angehörige des Berner Zweigs Hauptleute und Söldnerführer, zum Beispiel Georg (1493) und Brandolf (1500) im Burgunderkrieg, Letzterer erneut 1499 im Schwabenkrieg. Mit dem Tod von Sebastian 1585 erlosch die Familie.

Quellen und Literatur

  • R. Gerber, Gott ist Burger zu Bern, 2001
  • F. de Capitani, Adel, Bürger und Zünfte im Bern des 15. Jh., 1982

Zitiervorschlag

Tina Maurer: "Stein, vom", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.03.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020055/2017-03-16/, konsultiert am 29.03.2024.