de fr it

Schaler

Ritterfamilie der Stadt Basel des 12.-15. Jh., die ihren Namen vom Haus zur Leiteren (scalarii) ableitete und erstmals mit Wernher (1194-1227) nachgewiesen ist. Die S. waren im Leimental und am Blauen, im südl. Baden und im Elsass begütert. Sie stiegen im Dienst des Bf. von Basel zu einer zwischen 1250 und 1350 politisch führenden Fam. auf und waren ab dem 13. Jh. im Rat vertreten, wirkten als Stadtvögte, Schultheissen und mit acht Vertretern als Bürgermeister. Als Mitglieder der mit dem Bischof verbundenen Rittergesellschaft, den Psittichern, stellten sie sich nach der Königswahl Rudolfs I. von Habsburg 1273 an die Spitze der österr. Partei. Hervorragendster Vertreter war Peter (1308), Bürgermeister und Schultheiss, Stifter der Schalerkapelle am Münster. Die Fam. war im Deutsch- und im Johanniterorden sowie mit sieben Angehörigen im Domstift vertreten, unter ihnen Werner (1303), auch Propst zu Saint-Ursanne, Konrad (1367), Generalvikar, und Werner (->), Gegenbf. des Bf. Imer von Ramstein. Mit Claus Ulrich, genannt von Benken, erlosch die Fam. um 1450 in männl. Linie. Die S. errichteten im 13. Jh. auf Eigengut am Nordabhang des Blauens die Burgen Frohberg (Gem. Aesch BL), Engenstein und Schalberg (beide Gem. Pfeffingen), die sie um 1300 oder später dem Bischof als Lehen auftrugen. Ein Zweig der Fam. besass vom 13. Jh. an als Lehen der Gf. von Thierstein-Pfeffingen die Hälfte des Dorfs Benken und als Lehen des Domstifts den Dinghof von Biel, einer nannte sich im 14. Jh. von Schalberg. Die Burgen am Blauen gingen spätestens Anfang 15. Jh. an die Gf. von Thierstein über, die Dörfer Biel und Benken mussten 1526 durch die Rechtsnachfolger, die verwandten S. von Leimen, an die Stadt Basel veräussert werden.

Quellen und Literatur

  • W. Merz, Die Burgen des Sisgaus 1, 1909, 88-91; 3, 1911, 222-228, Stammtaf. 12
  • Kdm BL 1, 1969, 28 f., 195 f., 204, 206, 406-408
  • V. Zihlmann, Biel-Benken, 1993, 57-61

Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Schaler", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.07.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020020/2011-07-08/, konsultiert am 29.03.2024.