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KämmererFamilie

Bischöfl.-basler. Ministerialengeschlecht, das seinen Namen nach dem erbl. Hofamt führte. Die K. sind ausgangs des 12. Jh. erstmals belegt. Im 13. und 14. Jh. werden sie als Zeugen in zahlreichen, v.a. bischöfl. Urkunden stets Ritter genannt. Bei der Spaltung der Basler Ritterschaft im 13. Jh. gehörten sie zur Partei der Psitticher. Mehrere Vertreter des Geschlechts waren Domherren am Basler Hochstift. Johann, 1307-24 Domdekan, und weitere Angehörige der Fam. wurden im Münster vor dem von ihm gestifteten St. Annenaltar begraben. Der Edelknecht Johann (bezeugt 1333-64), verheiratet mit Mechthild Marschalk, wurde 1359 mit Muttenz belehnt und sass 1363 auf der vermutlich von den K. in der 2. Hälfte des 13. Jh. erbauten Burg zu Bottmingen. Ende des 14. Jh. starb das Geschlecht im Mannesstamm aus. Eine der wenigen bekannten weibl. Angehörigen der K., Werentrude (bezeugt 1375-80), ehelichte Ritter Hug zu Rhein; die Ehe blieb offenbar kinderlos.

Quellen und Literatur

  • HS I/1
  • P. Bloesch, Das Anniversarbuch des Basler Domstifts (Liber vite Ecclesie Basiliensis) 1334/38-1610, 2 Bde., 1975
Kurzinformationen
Variante(n)
Camerarius

Zitiervorschlag

Josef Gisler: "Kämmerer (Familie)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.12.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019998/2008-12-02/, konsultiert am 29.03.2024.