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Hans KonradStadler

16.2.1788 Zürich, 17.1.1846 Zürich, reformiert, von Zürich. Sohn des Hans Konrad, Werkmeisters, und der Katharina Schatz. 1) 1815 Regula Schaufelberger, Tochter des Leonhard, Kaufmanns, 2) 1819 Anna Vogel. Maurerlehre in Zürich, 1806 Architekturstudium bei Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe, 1807 bei einem Vaucher in Genf und 1808-1811 bei Pierre François Léonard Fontaine in Paris. Nach der Heimkehr übernahm Hans Konrad Stadler das Baugeschäft Hans Konrad Bluntschlis im Zwinghof. Freund und wichtiger Berater Stadlers war Hans Caspar Escher, Gründer der Escher, Wyss & Cie. Zahlreiche Reisen führten Stadler durch Europa (Wien, Ungarn, Venedig, Mailand). Er gehörte zu den ersten akademisch ausgebildeten Architekten und zu den bedeutendsten Klassizisten Zürichs. Während einer Zeit baulichen Aufschwungs erhielt er wichtige öffentliche und private Aufträge. Als Hauptwerk gilt die Neue Post an der Poststrasse (1835-1839, 1873 umgebaut), die zu den ersten Blockrandbebauungen der Stadt zählte. Der von ihm gestaltete Flügel des Obmannamts (1825, Hirschengraben 15) wurde stark abgeändert, seine Entwürfe für eine Uhrsäule, die Hauptwache mit Schlachthaus und ein Wasserhaus bei der Wasserkirche wurden nicht ausgeführt. Zu Stadlers Frühwerk gehören die Kirche Zürich-Albisrieden (1816), die sich an einem Weinbrenner'schen Vorbild orientiert, und die originellere katholische Kirche in Galgenen (1822-1826). Etwa gleichzeitig erstellte Stadler das Kurhaus Bad Schinznach mit halbrundem Badehaus (1824-1827). Auch Stadlers Privatbauten sind von einem konsequenten Klassizismus geprägt und gehörten damals zu den modernsten und elegantesten Wohnhäusern Zürichs, etwa die Liegenschaften Kronentor (1828-1833, Seilergraben 1), Roter Adler (1830-1831, Kirchgasse 42), Schönbühl (1838-1839, Kreuzbühlstrasse 36) sowie Neuer Thalhof (1840), Palme (1835-1840) und Sihlgarten (1840-1845, alle drei abgebrochen).

Quellen und Literatur

  • ETH-GTA, Nachlass
  • A. Krayer, Die Baumeister- und Künstlerfam. Stadler in Zürich und ihre Beziehungen zur Kunst im 19. Jh., [1948], 20-78
  • Architektenlex., 503 (z.T. fehlerhaft)
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 16.2.1788 ✝︎ 17.1.1846

Zitiervorschlag

Regula Michel: "Stadler, Hans Konrad", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019965/2012-02-24/, konsultiert am 28.03.2024.