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Johann JakobStehlin

Familiengrab der Stehlin. Stahlstich aus dem Werk Architectonische Mittheilungen aus Basel, herausgegeben in Stuttgart 1893 (Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 5136 B 1 [1]).
Familiengrab der Stehlin. Stahlstich aus dem Werk Architectonische Mittheilungen aus Basel, herausgegeben in Stuttgart 1893 (Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 5136 B 1 [1]). […]

25.3.1826 Basel, 9.9.1894 Basel, reformiert, von Basel. Sohn des Johann Jakob (->). Bruder des Karl Rudolf (->). 1855 Helene Burckhardt, Tochter des Martin, Kaufmanns. Praktische Ausbildung im Baugeschäft des Vaters, ab 1846 in Mainz, danach an der Ecole des Beaux-Arts in Paris, Architekturstudien in England und Berlin, dort erste Arbeiten, ausgedehnte Reisen durch Italien. 1853 übernahm Johann Jakob Stehlin das väterliche Baugeschäft in Basel. Seine Ausbildung hatte ihn sowohl mit den deutschen als auch den französischen Architekturströmungen der Jahrhundertmitte in Berührung gebracht. Über Anfänge in Neurenaissance und Neugotik bildete sich seine Vorliebe für den Barock französischer Prägung heraus. Ab 1858 gehörte er dem Basler Baukollegium an. 1858-1859 errichtete Stehlin an der Bäumleingasse das Gerichtsgebäude, das 1895-1896 erweitert wurde und bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts in seiner Funktion erhalten blieb. Es folgte 1859 das Haus der Basler Mission, 1863 die Kaserne am Kleinbasler Rheinufer und ab 1869 als Hauptwerk mehrere Kulturbauten am Steinenberg sowie an der Theaterstrasse, so 1869-1872 die Kunsthalle, die 1885 durch die Skulpturenhalle erweitert wurde, 1873-1875 das Stadttheater (1975 abgebrochen), 1876 der Musiksaal als Anbau an das Casino von Melchior Berri (1938 abgebrochen) und 1877 die schlossartige Anlage des Steinenschulhauses (1969 abgebrochen). Neben öffentlichen Bauten erstellte Stehlin auch Villen und grossbürgerliche Stadthäuser in grosser Stilvielfalt. Zudem baute er 1871-1888 mit Eduard Fueter im Bachlettenquartier die Arbeiter- und Kleinbürgersiedlung mit ein- und zweigeschossigen Reihenhäusern. Stehlin war 1888-1894 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission (1891-1894 Vizepräsident).

Quellen und Literatur

  • Architektenlex., 507 f.
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 25.3.1826 ✝︎ 9.9.1894

Zitiervorschlag

Romana Anselmetti: "Stehlin, Johann Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019964/2012-11-07/, konsultiert am 29.03.2024.