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Alexander vonSenger

7.5.1880 Genf, 30.6.1968 Willerzell (Gemeinde Einsiedeln), Deutscher, ab 1894 von Genf. Sohn des Hugo (->) und der Mathilde geborene Trampedach. 1) Nanny Karolina Emma Agthe, aus Riga (Scheidung 1919), 2) 1919 Léonie Zuberbühler, Tochter des Jakob, Fabrikanten (Scheidung 1942), 3) 1942 Dorothea Maria Charlotte Lange, Tochter des Heinrich. Studium am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich bei Gustav Gull, 1904 Diplom. Nach Studienaufenthalten im Ausland gewann Alexander von Senger mit Richard Kuder 1907 den 2. Preis im Wettbewerb für den neuen Bahnhof St. Gallen. Trotz Widerstand erhielt Senger den Auftrag und führte ihn 1911-1913 aus. Gleichzeitig realisierte er das ebenfalls in neubarocken Formen gehaltene Verwaltungsgebäude der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft am Mythenquai in Zürich. In den 1920er und 1930er Jahren führte Senger einen erbitterten Kampf gegen die modernen Strömungen der bildenden Kunst und der Architektur in der Schweiz, insbesondere gegen Le Corbusier, was 1923 zu seinem Ausschluss aus dem Bund Schweizer Architekten führte. In seinen Publikationen behauptete er mehrfach, die gesamte moderne Architektur stehe unter kommunistischem Einfluss. 1931 gehörte er zu den Mitgründern des Kampfbunds deutscher Architekten und Ingenieure. 1934 wurden Senger und seine Frau in Basel als nationalsozialistische Spitzel verurteilt und aus der Schweiz ausgewiesen. Nach dem Erscheinen seines Buchs "Rasse und Baukunst" 1935 wurde Senger 1936 zum ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule in München berufen. Nach 1945 kehrte er in die Schweiz zurück. Im 1964 veröffentlichten Buch "Mord an Apollo" rechnete er mit Dada, Bauhaus, Le Corbusier und der Zeitschrift "Esprit Nouveau" ab und liess seine alten rassistischen Ideen wieder aufleben.

Quellen und Literatur

  • B. Miller Lane, Architektur und Politik in Deutschland 1918-1945, 1986 (engl. 1968)
  • Architektenlex., 494
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.5.1880 ✝︎ 30.6.1968

Zitiervorschlag

Daniel Studer: "Senger, Alexander von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019930/2011-11-22/, konsultiert am 29.03.2024.