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FranzBeer von Blaichten

Projekt für den Neubau des Inselspitals in Bern, 1717. Aufriss der Südfassade und Grundriss der gesamten Anlage (Staatsarchiv Bern, AA X: Insel Gebäude, Nr. 2).
Projekt für den Neubau des Inselspitals in Bern, 1717. Aufriss der Südfassade und Grundriss der gesamten Anlage (Staatsarchiv Bern, AA X: Insel Gebäude, Nr. 2).

1.4.1660 Au (Vorarlberg), 21.1.1726 Bezau (Vorarlberg), katholisch, vermutlich von Au. Sohn des Michael und der Maria geborene Metzler. 1) 1687 Katharina Eberlin, von Saulgau (Baden-Württemberg), 2) 1706 Maria Elisabeth Mallenbrei, von Konstanz. Franz Beer von Blaichten absolvierte eine Lehre als Maurer bei seinem Vetter Michael Thumb. Er gilt als wichtigster Baumeister und Bauunternehmer der Vorarlberger Bauzunft. Er plante und baute zahlreiche Kirchen und Klöster, aber auch Spitäler, Paläste und schlichte, kleine Gebäude. Stilbildend wirkte er im Kirchenbau: seine typisch hochbarocken Doppelturmfassaden mit breit gestellten Türmen und seine straffen, stark tektonisch empfundenen Wandpfeilerhallen dienten stilistisch als Gerüste für die Entwicklung spätbarocker Sakralarchitektur. Die wichtigsten Bauten: Benediktinerinnenabtei Holzen (Bayern) 1696-1704, Klosterbau des Zisterzienserstifts Salem (Baden) 1697-1706, Kollegium und Kirche des Benediktinerstifts Zwiefalten in Ehingen (Württemberg) 1698-1706, Kirche des Benediktinerstifts Irsee (Bayern) 1699-1702, Entwürfe für die Stiftsanlage und massgeblicher Plan für die Kirche des Benediktinerstifts Weingarten (Württemberg) 1700-1716, Pläne für die Kirche und die Klosteranlage der Benediktinerabtei Rheinau 1705-1711, Entwürfe für die St. Ursenkirche in Solothurn 1708, Kirche der Prämonstratenserabtei Bellelay 1708-1714, Kirche und Kloster des Prämonstratenserstifts Weissenau (Württemberg) 1708-1721, Pläne für die Kirche des Benediktinerinnenklosters Münsterlingen 1709-1716, Kirche und Teile der Klosteranlage der Zisterzienserabtei St. Urban 1709-1733, Dominikanerinnenkloster St. Katharinenthal 1714-1718, Ambassadorenhof Solothurn 1717-1721, Projekte für das Inselspital in Bern 1717, Dominikanerinnenkloster Wörishofen (Bayern) 1719-1722. Beer von Blaichten lebte 1706-1722 in Konstanz und war dort Mitglied des Grossen und Kleinen Rats sowie des Stadtammanngerichts. 1717 kaufte er die Alp Blaichten und wurde 1722 durch Kaiser Karl VI. geadelt und mit dem Zusatz «von Blaichten» ausgezeichnet.

Quellen und Literatur

  • Die Vorarlberger Barockbaumeister, hg. von W. Oechslin, 1973, 7
  • N. Lieb, Die Vorarlberger Barockbaumeister, 31976, 77
  • A. Wyss, D. de Raemy, L'ancienne abbaye de Bellelay, 1992
  • "Währschafft, nuzlich und schön", Ausstellungskat. Bern, 1994, 117 f., 386
  • AKL 8, 239 f.
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Kurzinformationen
Variante(n)
Franz Beer
Lebensdaten ∗︎ 1.4.1660 ✝︎ 21.1.1726

Zitiervorschlag

Heinz Horat: "Beer von Blaichten, Franz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.07.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019848/2009-07-23/, konsultiert am 28.03.2024.