de fr it

JakobEngel

15.9.1632 San Vittore, 30.11.1714 Eichstätt (Bayern), kath., von San Vittore. Ab 1661 Festungsbaumeister, spätestens ab 1667 Hofbaumeister des Fürstbf. von Eichstätt: Bauleiter der Bastionen der Willibaldsburg, der Dompropstei (1672), des Domherrenhofs am Domplatz und vermutlich des Domherrenhofs Ulm. Grösster Bauauftrag war der Neubau der fürstbischöfl. Residenz um 1700. Zahlreiche Kirchenbauten in der Umgebung Eichstätts. E. wurde auch die Projektierung des Doms von Arlesheim sowie ein Teil der Domherrenhäuser zugeschrieben, was neuerdings aber angezweifelt wird. Demnach kam E. erst nach Arlesheim, als der Dombau (1679-81) nahezu vollendet war. Er lieferte jedoch Pläne für die Domherrenhäuser, von denen Nr. 10 und Nr. 12 ihm zugeschrieben werden können. Trotz seiner vielseitigen Bautätigkeit verfügte E. über ein beschränktes Formenrepertoire, das sich kaum veränderte oder entwickelte. Mit seinem Nachfolger, dem Misoxer Baumeister Gabriele de Gabrieli, prägte E. das Stadtbild von Eichstätt im Stile des sog. Eichstätter Barocks, der weit in die Umgebung ausstrahlte. Seine blockartig gedrungenen Bauten mit den horizontal betonten Fassadengliederungen weisen Elemente der Spätgotik (Erker), der lokalen Tradition im Stile der Renaissance mit Segment- und Dreieckgiebeln, der Architekturtheoretiker und des Frühbarocks in manierist. Prägung auf. Zudem hatte E. ein feines Empfinden für den Städtebau.

Quellen und Literatur

  • G. Schmid, Der Eichstätter Hofbaumeister Jakob E. (1632-1714), 1987
  • M. Pfister, Baumeister aus Graubünden, Wegbereiter des Barock, 1993
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Variante(n)
Giacomo Angelini (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 15.9.1632 ✝︎ 30.11.1714

Zitiervorschlag

Hans-Rudolf Heyer: "Engel, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.10.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019835/2005-10-24/, konsultiert am 28.03.2024.