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vonWillisau

Freiherrliche Familie, die erst mit den letzten Vertretern fassbar ist. Ihren Namen leitete sie wohl nicht von der Siedlung Willisau, sondern eher von ihrer – nicht eindeutig belegbaren – Funktion als Kirchenvögte von Willisau ab. Begütert war die Familie um die Stadt Willisau, in Seewagen (Gemeinde Ettiswil) und Mauensee sowie eventuell vor Einsetzen der Überlieferung auch in Willisau selbst, wobei ihr keine der bekannten Burgen zugewiesen werden kann. Ein Konnubium bestand vermutlich mit den Freiherren von Grünenberg. Um 1167 wird ein dominus Wernherus de Willisow als Lehensträger der Grafen von Habsburg urkundlich erwähnt. Ritter Markwart, der wie einige weibliche Mitglieder des Geschlechts nur in der klösterlichen Überlieferung fassbar wird, trat um 1200 als Wohltäter des Klosters St. Urban auf. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts ist die Familie ausgestorben. Bei den in der Historiografie seit Diebold Schillings Luzerner Bilderchronik (1513) tradierten Grafen von Willisau handelt es sich um eine Erfindung.

Quellen und Literatur

  • A. Bickel, Willisau 1, 1982, 135-139, 168 f.

Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Willisau, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.06.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019802/2012-06-13/, konsultiert am 13.04.2024.