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vonWildenberg

Die oberrätische Hochadelsfamilie des 13. und frühen 14. Jahrhunderts gehört zur Verwandtschaftsgruppe der Herren von Sagogn und von Greifenstein. Neben der namensgebenden Burg Wildenberg (Gemeinde Falera), später den Burgen Greifenstein, Freudenberg und Wartenstein, verfügte die Familie der Wildenberg über breit gestreuten Besitz mit Schwerpunkten in der Surselva (Gericht und Herrschaft Gruob, Flims), im Lugnez (Cumbel, Vella), im Albulatal (Bergün/Bravuogn) sowie im Unterengadin (Zernez). 1252 erscheint in Zusammenhang mit einem Streit zwischen dem Bischof von Chur und den Vögten von Matsch urkundlich erstmals Heinrich, der explizit als Sohn Alberts von Greifenstein bezeichnet wird und wohl mit dem 1243 in einer Vazer Urkunde zeugenden Heinrich von Greifenstein identisch ist. Seit den 1260er Jahren erweiterte die Familie ihren Handlungsraum in Richtung Gaster und Sargans, wo sie 1261 mit der Schirmvogtei über das Kloster Pfäfers auch die zugehörige Burg Freudenberg übernahm. Der 1283-1302 erwähnte Heinrich pflegte wie sein gleichnamiger Vater enge Beziehungen in den süddeutschen Raum, besonders zu dem von seinen Vorfahren von Sagogn im 12. Jahrhundert gegründeten Prämonstratenserkloster Rot an der Rot bei Biberach, das er bis Anfang des 14. Jahrhunderts wiederholt mit Stiftungen bedachte. Das Erbe Heinrichs (vor 1319), des letzten männlichen Vertreters der Familie, gelangte über dessen Tochter Anna (erwähnt 1320, vor 1334) an die Familie ihres Ehemanns Grafen Hugo von Werdenberg-Heiligenberg. Die letzte Trägerin des Namens Wildenberg war Agnes, Äbtissin des Stifts Schänis (1362-1400).

Quellen und Literatur

  • A. Mooser, Wildenberg, 1927
  • J.L. Muraro, «Unters. zur Genealogie der Frh. von Wildenberg und von Frauenberg», in Churrät. und st. gall. MA, hg. von H. Maurer, 1984, 67-89
  • M. Bundi, «Zur Bedeutung der Freiherrschaft Sagogn im MA», in BM, 1999, 31-58
  • HS IV/2, 453
Weblinks
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Zitiervorschlag

Martin Leonhard: "Wildenberg, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.04.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019801/2016-04-20/, konsultiert am 16.04.2024.