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vonSeedorf

Ritteradlige Familie in den Kantonen Bern und Uri. In Moosseedorf ist ab 1242 der kyburgische Ministeriale Ulricus miles de Sedorf mit dem Beinamen Moser bezeugt, der 1256 seine dortigen Güter und Rechte mit seinen Söhnen Ulrich und Rudolf an die Johanniter von Münchenbuchsee abtrat. Danach wird die Familie in den Quellen nicht mehr erwähnt, möglicherweise ist sie ausgestorben. Das ab 1250 als Berner Burger nachweisbare Geschlecht gleichen Namens, das in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zahlreiche Güter erwarb und im 14. Jahrhundert im Berner Rat vertreten war sowie mit Schultheissen in Thun, Aarberg und Bern eine gewichtige politische Rolle spielte, ist nicht adliger Abstammung und mit der oben erwähnten Familie nicht verwandt. Zu diesem Geschlecht gehörten Agnes (->), Anna (->), Heinrich (->) und Mechtild (->). In Uri wird ein drittes Geschlecht mit dem Ritter Johannes nur 1261 einmal urkundlich erwähnt. Die Herkunft der Familie aus dem zähringischen Bereich im Zusammenhang mit den Freiherren von Brienz-Ringgenberg ist nicht erwiesen. Wahrscheinlicher ist ein autochthoner Ursprung in Uri. Vertreter dieses Geschlechts sind sonst nur aus dem Jahrzeitbuch von Seedorf bekannt. Ein vom Luzerner Chronisten Diebold Schilling genannter Graf von Seedorf ist unhistorisch und im Umkreis der eidgenössischen Befreiungstradition anzusiedeln.

Quellen und Literatur

  • «Jahrzeitbuch von Seedorf», in MGH: Necr. 1, 1866-88, 515-517, 519-521
  • FRB 1-10
  • QW I/1
  • B. Schmid, F. Moser, Die Burgen und Schlösser des Kt. Bern, Mittelland, Emmental und Oberaargau, Tl. 1, 1942, 141
  • P. Hubler, Adel und führende Fam. Uris im 13./14. Jh., 1973, 25
  • Kdm UR 2, 1986, 253 f.

Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Seedorf, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019769/2011-11-17/, konsultiert am 18.04.2024.