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vonLöwenbergBS, JU

Edelfreie Fam. im Lützeltal und im Elsass, die im 13. und 14. Jh. urkundlich bezeugt ist. Das Geschlecht ist aus einer edelfreien Verwandtschaftsgruppe hervorgegangen, deren ursprüngl. Besitz im Sundgau (Waldighofertal) lag. Bereits im 10. Jh. erfolgte ein kolonisator. Vorstoss in die Waldregion des Lützeltals, die Gründung des Dorfs Ober-Luemswiller (Gem. Lützel, F) sowie der Bau einer archäologisch belegten Holzburg auf gerodetem Eigengut. Letztere wurde um 1200 aus Stein neu aufgebaut (Löwenburg). Burg und Fam. nahmen den Namen L. an. Von der Fam. sind fünf Generationen mit 13 genealogisch einreihbaren Namen nachzuweisen, nicht einzuordnen sind zwei weitere Namen (Judenta und Verena de L.). Erster bekannter Vertreter war Heinrich (nobilis, belegt 1235-53). Dieser Name ist in jeder Generation bezeugt. Um 1250 übergaben die L. das Lehen des Familienguts im Sundgau und Lützeltal an die Gf. von Pfirt. Sie erweiterten ihren Besitz durch die Übernahme pfirt. Lehen im Raum Raedersdorf-Koestlach (Elsass). Weiteres Lehnsgut im Elsass (Benndorf, Uffholtz) stammte vom Kloster Murbach.

Die Fam. war mit dem Sundgauer Adel (Heidwiller, Steinbrunn) und mit Basler Ritterfamilien (z.B. den von Eptingen, den Schaler und den Münch) verschwägert. Sie unterhielt nicht nur Beziehungen zu Murbach, sondern auch zu den Basler Klöstern St. Leonhard, Klingental und Maria Magdalena. Das Verhältnis des Geschlechts zum nahen Zisterzienserkloster Lützel blieb wegen herrschaftspolit. Konkurrenz gespannt, doch starb um 1345 Burkart in jungen Jahren als Mönch in Lützel. Ab etwa 1260 besassen die L. in Basel am Heuberg eine Liegenschaft mit einem nach ihnen benannten Wohnturm. Dies erlaubte ihnen die Teilnahme am ritterl. Leben des bischöfl. Hofs. Katharina, die Tochter Heinrichs IV., war mit Konrad VIII. Münch verheiratet, wodurch nach dem Tod ihres Vaters 1366 das ganze Familiengut an die Münch von Münchenstein überging.

Quellen und Literatur

  • A. Chèvre, «Löwenbourg», in Actes SJE 69, 1965-66, 283-340
  • W. Meyer, Die Löwenburg im Berner Jura, 1968
Kurzinformationen
Variante(n)
de Löwenbourg
von Löwenburg

Zitiervorschlag

Werner Meyer: "Löwenberg, von (BS, JU)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019751/2011-03-17/, konsultiert am 28.03.2024.