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Berlingen

Polit. Gem. TG, Bez. Steckborn. B. liegt auf einem Bachdelta am Untersee und wird durch die Hänge des Seerückens topografisch begrenzt. 894 (?) Berenwanc, 1267 Bernanch, bis ins 18. Jh. Bernang. 1850 746 Einw.; 1900 706; 1950 813; 2000 854. Die früher vermutete prähist. Ufersiedlung wurde durch die Bohrungen 1981 nicht bestätigt. Im MA gehörte B. zum Gericht und zur Pfarrei Steckborn. Grundherr und Kollator war das Kloster Reichenau. 1504 erhielt B. ein eigenes Gericht, das 1540-1798 dem Fürstbf. von Konstanz unterstand (Obervogtei Reichenau). Für die ab 1332 belegte Michaelskapelle wurde 1359 eine Pfründe gestiftet. Die im 15. Jh. gegr. Pfarrei B. trat um 1524 zur Reformation über und konnte sich mit Hilfe Zürichs dem Kloster gegenüber behaupten. Die wenigen Katholiken gehören seitdem zu Steckborn. Die 1803 gegr. Munizipalgemeinde B. wurde 1870 mit der Ortsgemeinde B. vereinigt. Grundlage des relativen Wohlstands waren im 19. Jh. Rebbau, Schifffahrt und Gerberei. Im 20. Jh. stellten die Trikotfabrik Naegeli (1892-1983, 1965 132 Arbeitsplätze) und das 1910 gegr. Altersheim Neutal (1994 260 Plätze und 250 Beschäftigte) den Grossteil der Arbeitsplätze in B.

Quellen und Literatur

  • O. Feger, Die reichenauische Herrschaft im Thurgau, 1956
  • S. Lutz, B., 1979
  • Thurgauer Ztg., 20.8.1994
  • Kdm TG 5, 1992, 6-23
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Gregor Spuhler: "Berlingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.06.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001972/2004-06-11/, konsultiert am 29.03.2024.