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Braunau

Polit. Gem. TG, Bez. Münchwilen, bis 1998 Ortsgem. innerhalb der Munizipalgem. Tobel. Weitläufige bäuerl. Gem. mit B., Beckingen, Hittingen, Oberhausen und 17 weiteren Siedlungen. 762 (?) Pramacunauia. 1850 687 Einw.; 1900 550; 1910 487; 1941 603; 1950 540; 1980 459; 2000 661. Nach 762 gehörte das Gebiet um B. mehrheitlich zur Grundherrschaft des Klosters St. Gallen und kam mit den Gerichtsrechten vermutlich über die Toggenburger und deren Dienstleute zu Heitnau ab 1228 sukzessive an die Johanniterkomturei Tobel. Deren Herrschaft unterstand es bis 1798. Ursprünglich war B. nach Affeltrangen kirchgenössig, die St.-Michaels-Kapelle gehörte jedoch bereits vor 1228 zur Pfarrei Märwil. 1529 Reformation. Die verbliebenen Katholiken waren nach Tobel kirchgenössig (Kapelle B.), die Reformierten nach Märwil. 1806-07 Bau der Kirche, 1810 Ablösung von Märwil, 1861 Kirchgem. mit Pfarrwahlrecht. Die Offnung von 1519 regelte den Alltag im Dorf. Getreidebau in drei Zelgen, ab Mitte 19. Jh. Vieh-/Milchwirtschaft (Käsereien) und Obstbau. Im frühen 19. Jh. Kattun- und Leinenweberei als Hausindustrie. Seit ca. 1895 Holzbaugeschäft mit Zimmerei und Sägerei.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 2, 1955, 39-45
  • H. Bühler, «Aus der Gesch. der Kapelle [B.]», in Thurgauer Ztg., 21.1.1967
  • H. Bühler, Gesch. der Johanniterkomturei Tobel, 1986
  • Meyer, Kirchgem., 120
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

André Salathé: "Braunau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001967/2004-08-19/, konsultiert am 29.03.2024.