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Wallenwil

Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Eschlikon, Bezirk Münchwilen. Wallenwil liegt 2 km südwestlich von Eschlikon an der Bahnlinie Winterthur-St. Gallen. 1803-1996 war Wallenwil eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Sirnach. Die Ortsgemeinden Eschlikon und Wallenwil sowie ein Teil von Horben vereinigten sich 1997 zur politischen Gemeinde Eschlikon. 827 Wolahwilare. 1831 231 Einwohner; 1850 151; 1900 206; 1950 273; 1990 650.

Bereits 827 besass das Kloster St. Gallen in Wallenwil Grundrechte, die Abt Konrad von Bussnang im 13. Jahrhundert an die Freiherren von Bussnang verpfändete. 1422 befanden sie sich im Besitz von Wiler Bürgern. 1512 verlieh das Kloster St. Gallen Wallenwil ans Heiliggeistspital Wil, das es bis 1798 von einem Gerichtsvogt oder dem Spitalmeister verwalten liess und die Niedergerichtsbarkeit ausübte. Wallenwil zog mit dem Wiler Stadtbanner ins Feld. Die Ortsgemeinde war nach Sirnach kirchgenössig. 1775 wurde die Kapelle St. Elisabetha Bona gebaut. In Wallenwil wurde Acker- und Obstbau, Forstwirtschaft, bis 1946 Torfabbau sowie ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Vieh- und Milchwirtschaft (Käserei im 20. Jahrhundert) betrieben. 1920 arbeiteten 71% der Erwerbstätigen im 2. Sektor, unter anderem in der 1919-1932 aktiven Schifflistickerei und der 1919-1936 betriebenen Seidenstoffweberei. Seit etwa 1970 prägen Einfamilienhausquartiere das Ortsbild.

Quellen und Literatur

Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Wallenwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001965/2013-08-07/, konsultiert am 16.04.2024.