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vonAarburgFreiherren

vonBüron

Die frühe Geschichte der von Aarburg, die im 12. Jahrhundert noch nach ihrem Stammsitz im luzernischen Büron von Büron genannt werden, ist nicht genügend geklärt. Beziehungen – möglicherweise verwandtschaftlicher Art – zu den Grafen von Frohburg, den mutmasslichen Erbauern der Feste Aarburg, könnten die Umbenennung in von Aarburg erklären. Als erste Vertreter werden 1130 erwähnt Chono de Bürron und sein Sohn Liutold (Vater von Lüthold, ->); 1256 ist ein Ulricus clericus nobilis de Arburc sive de Buron bezeugt. Nicht zu verwechseln mit den Freiherren von Aarburg ist das Ministerialen-Geschlecht von Aarburg. Vom 12. Jahrhundert bis 1455 besass die Familie die Herrschaft Büron. Im 13. Jahrhundert kamen Lehen des Klosters Trub im Emmental dazu, im 14. Jahrhundert die aargauische Herrschaft Rued sowie das Amt Grüningen als österreichische Pfandschaft. Im 15. Jahrhundert wurden die Herrschaften Simmenegg, ein Reichslehen im Simmental, und Gutenburg im Oberaargau sowie Schloss Maienfeld durch Erbgang erworben. 1430 kaufte der letzte Vertreter des Geschlechts, Thüring (->), die aargauische Herrschaft Schenkenberg. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden im 13. Jahrhundert zu den Freiherren von Grünenberg und von Trachselwald, im 14. Jahrhundert unter anderen zu den Grafen von Buchegg, den Freiherren von Brandis, Grünenberg, Hasenburg und Werdenberg-Heiligenberg. Mittels ausgeprägter Erbfolgeregelung war bis ins 15. Jahrhundert eine günstige ökonomische Basis gesichert: Viermal ist ungeteilter Erbgang mit der Unterbringung der überzähligen Söhne als Kleriker festzustellen, wobei zweimal, bei Rudolf I. (->) in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und bei Thüring 1424, infolge des kinderlosen Todes des Haupterben eine Dispens vom kirchlichen Dienst notwendig wurde. 1357 teilten die Gebrüder Rudolf II. und Lütold IV., Söhne von Rudolf I., die Herrschaft, was aber wegen des Aussterbens der Linie Lütolds keine Folgen hatte. Im 14. Jahrhundert im Dienste der habsburgisch-österreichischen Landesherrschaft, lehnten sich die von Aarburg zur Zeit ihres ökonomischen Niedergangs ab dem Beginn des 15. Jahrhunderts an Bern an.

Quellen und Literatur

  • W. Merz, «Die Freien von Aarburg», in Argovia 29, 1901, 1-19
  • GHS 1, 258-261, (mit Stammtaf.)
  • A. Bickel, Willisau, 2 Bde., 1982
  • A. Bickel, Zofingen von der Urzeit bis ins MA, 1992

Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Aarburg, von (Freiherren)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.05.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019589/2002-05-31/, konsultiert am 17.04.2024.