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vonHohenzollern

Die 1061 erstmals erwähnte Familie stieg mit den Staufern auf. Ihre Abkunft von schwäbischen Adelssippen bleibt ebenso fraglich wie die seit dem 16. Jahrhundert behauptete Zugehörigkeit des heiligen Meinrad von Einsiedeln zu ihr. Die Hohenzollern teilten sich 1204 in eine fränkische (später evangelische) und eine schwäbische (katholische) Linie. Erstere erwarb 1415 die Mark Brandenburg und die Kurwürde. Friedrich I., Abkömmling dieser Linie, hatte 1415 für König Sigismund die ostschweizerischen Städte Stein am Rhein, Diessenhofen, Frauenfeld und Winterthur eingenommen. Die Linie stieg über die preussische Königswürde (1701) zur deutschen Kaiserwürde auf (1871), die sie bis 1918 behielt. Friedrich I., erster preussischer König, wurde nach dem Tod von Marie de Nemours 1707 Fürst von Neuenburg. Seine Nachfolger behielten das Fürstentum bis zur Neuenburger Revolution von 1848 und verzichteten 1857 auf alle Herrschaftsansprüche (Neuenburgerhandel).

Besuch von Friedrich Wilhelm IV., König von Preussen und Fürst von Neuenburg, in Les Brenets am 27. September 1842. Lithografie von Charles-Rodolphe Weibel-Comtesse, 1842 (Musée d'art et d'histoire Neuchâtel).
Besuch von Friedrich Wilhelm IV., König von Preussen und Fürst von Neuenburg, in Les Brenets am 27. September 1842. Lithografie von Charles-Rodolphe Weibel-Comtesse, 1842 (Musée d'art et d'histoire Neuchâtel). […]

Die schwäbische Linie wurde im Spätmittelalter durch Teilungen, Erbstreitigkeiten und Verpfändungen sowie die Zerstörung der Stammburg (1423) in eine unbedeutende Randrolle gedrängt. Sie übte das Marschallamt der Abtei St. Gallen aus. Graf Nikolaus erhielt als Sohn der Ursula von Rhäzüns aus der Erbschaft der Rhäzünser die Herrschaft Jörgenberg (1458), die er an die Abtei Disentis verkaufte (1472). Nach Ablösung der Erbrechte der Erbschenken von Limpurg (1468) erwarb er die Stammherrschaft Rhäzüns mit Tenna und Obersaxen, die sein Sohn Eitelfritz mit Kaiser Maximilian I. gegen die Herrschaft Haigerloch tauschte (1497). Die schwäbischen Hohenzollern teilten sich 1576 in die Linien Haigerloch, Hechingen und Sigmaringen auf; die beiden letzteren erhielten 1623 die Reichsfürstenwürde, stiegen 1653 ins Reichsfürstenkolleg auf und übertrugen ihre Herrschaften 1849 an die preussische Linie.

Quellen und Literatur

  • H. Natale, «Gf. von Zollern und die Herrschaft Rhäzüns», in Zs.f. hohenzoller. Gesch. 2, 1966, 45-110
  • LexMA 5, 83 f.
  • W. Neugebauer, Die Hohenzollern 1, 1996
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Variante(n)
von Zollern

Zitiervorschlag

Immo Eberl: "Hohenzollern, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019503/2006-11-29/, konsultiert am 28.03.2024.