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WilhelmStettler

12.3.1643 Bern, vor dem 9.2.1708 Bern, reformiert, von Bern. Sohn des Samuel, Chorschreibers. Enkel des Michael (->). 1677 Anna Rosina Wagner. Schule in Genf, Hinwendung zur Kunst, nach der Rückkehr nach Bern Zeichenunterricht bei Joseph Werner und Jakob Wäber, anschliessend Erlernen der Ätzkunst bei Conrad Meyer in Zürich. Nach einer Reise nach Versailles zeichnete und malte Wilhelm Stettler die Stammbäume mehrerer Berner Familien ("Berner Wappenbuch" 1684). Er zeichnete nach Medaillen und Büchern von Andreas Morell, illustrierte die Taten Alexanders des Grossen sowie Albrecht Herborts "Kurtze ostindianische Reiss-Beschreibung", dann zeichnete er für den Arzt und Numismatiker Charles Patin mehrere Tausend Medaillen. 1680-1695 gehörte Stettler dem Grossen Rat der Stadt Bern an. 1703 wurde er vom Kloster St. Urban für Scheibenrisse entschädigt. Stettler schenkte der Stadtbibliothek Bern 350 Bücher sowie seine Sammlung von Stichen. Sein Werk besteht vorwiegend aus kleinformatigen, lavierten Zeichnungen, einem Vedutenalbum mit Stadt- und Landschaftsansichten und Illustrationen von Aesops Fabeln. Stettler verfasste ein Traktat, in dem er 1679 zum perspektivischen Malen und zum Kopieren anleitete.

Quellen und Literatur

  • O. Bätschmann, «Gelehrte Maler in Bern», in Im Schatten des Goldenen Zeitalters 2, 1995, 165-200
  • BLSK, 1005
  • H. Thomke, «Die Bibliothek Wilhelm Stettlers», in Berns mächtige Zeit, hg. von A. Holenstein, 2006, 309
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ≈︎ 12.3.1643 ✝︎ vor dem 9.2.1708

Zitiervorschlag

Tapan Bhattacharya: "Stettler, Wilhelm", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019159/2011-08-05/, konsultiert am 29.03.2024.