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Stettfurt

Polit. Gem. TG, Bez. Frauenfeld. Das Dorf liegt am südl. Fuss des Immenbergs. Ab 1803 war S. eine Ortsgem. der Munizipalgem. Matzingen. 1817 trennte es sich von Matzingen und bildete die Orts- und Munizipalgem., ab 1870 die polit. Gemeinde S. 827 Stetivurt. Polit. Gem.: 1880 406 Einw.; 1900 425; 1950 443; 2000 971. Ehem. Orts- und Munizipalgem.: 1831 481 Einw.; 1850 532. Im 9. Jh. besass das Kloster St. Gallen in S. Güter. Diethelm III. von Toggenburg schenkte S. 1228 der Kommende Tobel. Das Niedergericht S. gehörte vom 13. Jh. bis 1798 zur Gerichtsherrschaft Sonnenberg und umfasste Kalthäusern, Ruggenbühl und S. Die Dorfoffnung datiert von 1482. 1746 wurde die Kirche gebaut und 1752 S. zur Kirchgemeinde erhoben. Zuvor war das rein ref. Dorf Teil der Kirchgem. Wängi gewesen. Bis ins 19. Jh. wurde Ackerbau im Dreizelgensystem betrieben, daneben Obst- und bis 1908 Weinbau. Ab 1850 breitete sich die Vieh- und Milchwirtschaft aus, 1883 wurde eine Käserei eröffnet. Die 1888 gegr. Brennereigenossenschaft errichtete 1902 die Presshefefabrik S., die 1946 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Aus der Fusion der Hefefabriken Hindelbank und S. ging 1993 die Hefe Schweiz AG hervor (2010 32 Mitarbeiter, ca. 17 Mio. Fr. Umsatz).

Quellen und Literatur

  • W. Spengler, 250 Jahre Kirchgem. S., [2002]
  • Jakob Gamper 1752-1837: seine Stettfurter Dorfchronik 1796-1833, bearb. von U. Gubler, [2003]
  • H. Roggenbauch, S. im 20. Jh., [2009]
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Stettfurt", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001912/2012-02-14/, konsultiert am 12.04.2024.