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Mettendorf

Ehem. Ortsgem. TG, seit 1999 Teil der polit. Gem. Hüttlingen, Bez. Frauenfeld. M. liegt am Wellenberg nordöstlich von Frauenfeld und bildete 1803-1998 eine Ortsgem. der Munizipalgem. Hüttlingen. 1261 Methindorf. 1669 305 Einw.; 1850 280; 1900 190; 1950 234; 1990 255. Die Gf. von Kyburg waren Vögte des Dinghofs M., der dem Stift Reichenau gehörte. Die niedere Gerichtsbarkeit von M. besassen bis 1798 der Reichenauer Amtmann und der Inhaber der Herrschaft Wellenberg gemeinsam. 1430 erhielt M. eine Vogtei- und 1456 eine Gerichtsoffnung. Im Alten Zürichkrieg (1436-50) wurde es 1445 von einem eidg. Streifzug gebrandschatzt, 1701 erlitt es einen Dorfbrand. M. war nach Pfyn pfarrgenössig. Ab der Reformation gingen die Kirchgänger von M. nach Hüttlingen, obwohl sie weiterhin Pfyn unterstellt blieben. Seit 1712 gehört M. zur Pfarrei Hüttlingen. Hüttlingen und M. besassen ab dem SpätMA tausend Jucharten gemeinsamen Wald (1815 Ausscheidung). Bis 1900 dominierten Ackerbau, Viehzucht, Milchwirtschaft, Obstanbau, Imkerei, Weinbau und Korbflechterei. 1885-2002 bestand eine Käserei. Aufgrund der ruhigen Wohnlage in M. wächst die Bevölkerung seit 1970 an.

Quellen und Literatur

  • J.J. Wälli, «Schloss Wellenberg», in ThBeitr. 47, 1907, 4-123
  • E. Bollier, «Ein Waldstreit zwischen Hüttlingen und M.», in Thurgauer Jb., 1981, 65-85

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Mettendorf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001907/2012-02-09/, konsultiert am 28.03.2024.