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Gerlikon

Ehem. Ortsgem. TG, gehörte zur Munizipalgem. Gachnang, seit 1998 Teil der polit. Gem. Frauenfeld. Auf Anhöhe südwestl. von Frauenfeld. 1248 Gerlichoven. 1870 231 Einw.; 1900 215; 1950 201; 1990 373. Die Gem. umfasste neben dem Dorf G. die Höfe Teuschen (1269 im Besitz des Klosters St. Gallen, später Feldbach), Hungersbühl (1308 im Besitz des Klosters Reichenau, später Tänikon) und Bewangen (1357 Reichenau). In G. war das Reichenauer Ministerialengeschlecht von G. ansässig, welches in der 2. Hälfte des 13. Jh. seine Blüte erreichte. Die Güter der von G. gingen um 1300 grösstenteils ans Kloster Feldbach, wenige ans Kloster Töss. Die niedere Gerichtsbarkeit kam ans Stadtgericht Frauenfeld. Wohl im Zusammenhang mit der Legende des frommen Heinrich Pfrintz erfolgte in der 1. Hälfte des 13. Jh. der Bau der Georgskapelle (erstmals erwähnt 1429). G. gehörte kirchlich zu Gachnang, besass aber ein eigenes Kirchengut, das 1874 zugunsten des Schulhausneubaus aufgelöst wurde. Die Kapelle diente fortan als Feuerwehrlokal. Nach der 1948 abgeschlossenen Renovation fanden wieder regelmässig ref. Gottesdienste statt. Seit den 1970er Jahren entwickelt sich das bis anhin bäuerlich geprägte G. zur Wohngem. mit starker Bautätigkeit (Neubauquartiere Weberlis Rebberg und Oberi Breiti).

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Peter Giger: "Gerlikon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001900/2005-11-07/, konsultiert am 29.03.2024.