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Wittenwil

Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Aadorf, Bezirk Münchwilen, zwischen Murg und Lützelmurg gelegen. 1803-1995 war die Ortsgemeinde Wittenwil, die ab 1812 auch Weiere, Heiterschen und Tausendlist umfasste, Teil der Munizipalgemeinde Aadorf, 1996 kam sie ohne Heiterschen und Jakobstal zur politischen Gemeinde Aadorf. 1282 Witenwile. 1850 411 Einwohner; 1900 440; 1950 487; 1990 573.

Wittenwil gehörte im Mittelalter den Grafen von Toggenburg, die es 1376 mit Spiegelberg zu einer Herrschaft zusammenschlossen. Die Muntprat von Spiegelberg besassen diese Herrschaft ab 1464, die von Landenberg ab 1528; Wittenwil und Spiegelberg wurden 1595 wieder getrennt. Ab 1620 waren die Harder, die 1656 das Schloss neu erbauten, die Gerichtsherren von Wittenwil, 1722-1774 die Freiherren von Rüpplin, 1777-1798 die Zürcher Familie Schulthess. Kirchlich teilte Wittenwil das Schicksal von Aadorf. Neben Acker-, Wiesen- und Obstbau wurde ab 1850 Vieh- und Milchwirtschaft betrieben (1882 Käserei). 1880-1927 bestand eine Stickerei, 1850-1927 in Jakobstal eine Baumwollweberei. Nach dem Anschluss an die A1 stieg die Bevölkerungszahl ab 1970 stetig.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 1, 1950, 446 f.
  • Hinweisinventar Thurgau: Aadorf V, Ms., 2003 (StATG)
  • C. KressibucherWittenwil im Wandel der Zeit, 2010

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Wittenwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001897/2013-11-12/, konsultiert am 18.04.2024.