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Willisdorf

Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Diessenhofen, Bezirk Frauenfeld. 1812-1999 gehörte die Ortsgemeinde Willisdorf mit St. Katharinental zur Munizipalgemeinde Diessenhofen, seit 2000 ist Willisdorf Teil der politischen Gemeinde Diessenhofen, bis 2010 im gleichnamigen Bezirk. 846 Wilihdorf. 1831 59 Einwohner; 1850 180; 1880 557; 1900 475; 1950 528; 1990 343.

Fast alle Güter, die das Kloster St. Gallen in Willisdorf vom Frühmittelalter an besessen hatte, übernahm nach 1246 das Kloster St. Katharinental durch Kauf, Tausch und Schenkungen. Im Mittelalter lag die hohe Gerichtsbarkeit beim kyburgisch-habsburgischen Amt Diessenhofen. Die Stadt Diessenhofen erhielt 1460 die hohe sowie im 16. Jahrhundert die niedere Gerichtsbarkeit und übte beide bis 1798 aus. Kirchlich war Willisdorf stets Teil von Basadingen, mit Ausnahme des Kundelfingerhofs, dessen reformierte Bewohner nach Schlatt kirchgenössig waren, während die katholischen Bewohner dem Kloster Paradies unterstanden. Die Kapelle St. Sebastian wurde wohl im 12./13. Jahrhundert errichtet und 1966-1971 renoviert. Die Einwohner betrieben Acker-, Wiesen- und Obstbau. Die 1263 erwähnte Mühle in Kundelfingen bestand bis 1910, die ebenfalls 1263 erwähnte Mühle in Willisdorf wird seit 1857 von der Familie Bachmann betrieben und wurde 1948 elektrifiziert, die 1279 erwähnte Rottmühle brannte 1891 ab. Neben Betrieben zur Lackherstellung und einer Firma für Präzisionswerkzeuge existiert seit 1910 eine Fischzucht.

Quellen und Literatur

Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Willisdorf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001892/2013-11-04/, konsultiert am 28.03.2024.