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Horn

Polit. Gem. TG, Bez. Arbon, am Bodensee zwischen Arbon und Rorschach gelegen. 1155 Horna. 1850 403 Einw.; 1900 700; 1950 1'288; 2000 2'421. Der Kehlhof in H. gehörte im 9. Jh. wohl zum Konstanzer Hochstift. 1463 erwarb der Bf. von Konstanz die Vogtei H. (bischöfl.-konstanz. Obervogtei Arbon). Bis 1798 unterstand H. dem Stadtgericht Arbon, wo der Bischof die Hoch- und Niedergerichtsbarkeit besass. H. lag in der Pfarrei Arbon. 1877 wurde eine parität. Kapelle eingerichtet. 1911 entstand die kath. Pfarrei und 1920 die ref. Kirchgemeinde (1930 Kircheneinweihung). Die Verwaltungen der 1816 gebildeten, räumlich ident. Orts- und Munizipalgem. H. wurden 1870 zur Einheitsgem. H. zusammengelegt. Im 19. Jh. dominierten Fischerei, Weberei und Handwerk. Mit dem Dampfschifffahrtsbetrieb (ab 1824) verbesserte sich die verkehrstechn. Lage, und H. warb nun als Bade- und Molkenkurort Bad H. Gegen Ende des 19. Jh. kamen Vieh- und Milchwirtschaft sowie Obstbau auf. Nach der Eröffnung der SBB-Bahnlinie Romanshorn-Rorschach 1869 liess sich 1888 die spätere Bleicherei Raduner AG und 1916-17 die Öl- und Speisefettfabrik Sais nieder. Die Industriebetriebe verdrängten um 1920 die Landwirtschaft. Nachdem die Raduner AG 1989 und die Ölmühle 2000 ihre Produktion eingestellt hat, bieten in H. die Unisto AG (Werbemittel) und die Sabo Specialities, Nachfolgerin der Sais, noch Arbeitsplätze im 2. Sektor an.

Quellen und Literatur

  • R. Grünberger, Gesch. der Gem. H., 1953
  • H.U. Michel, Firmengesch. SAIS/ASTRA, 1991
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Horn", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001857/2008-01-15/, konsultiert am 19.03.2024.