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Guillaume deChampvent

Belegt ab 1239, 21.3.1301 . Sohn des Henri, Herrn von C. Bruder des Othon (->) und des Pierre (->). Cousin von Otto I. von Grandson. C. trat vor 1239 ins Kapitel von Lausanne ein. Er folgte dann Peter von Savoyen nach England und diente unter Kg. Heinrich III. als Diplomat. Nach seiner Wahl zum Bischof von Lausanne 1273 verfolgte er eine intensive, auf das Reich abgestützte Politik zur Wiederherstellung der Rechte der Lausanner Kirche, was Savoyen und die Burger von Lausanne gegen ihn aufbrachte. Er unterstützte Rudolf von Habsburg sowohl in dessen Feldzügen gegen Savoyen, die zur Machtübernahme der Habsburger in der Broye führten (1281-83), als auch gegen Bern (1288-89). C. löste die Verbindung zwischen der Stadt Lausanne und Savoyen auf und zerschlug die kommunale Bewegung. Aufstände waren die Folge, und C. musste sich 1282-85 von der Stadt fernhalten. 1285 war er an der Teilung des Erbes von Gf. Philipp I. von Savoyen beteiligt und an der Schaffung der Herrschaft Waadt, die Ludwig von Savoyen anvertraut wurde. Als dieser ihn 1297 angriff, einigte C. den waadtländ. Adel und besiegte Ludwig mit Hilfe von dessen Bruder Amadeus V. Der Bund des waadtländ. Adels gegen Ludwig von 1300 und der mit Amadeus V. geschlossene Vertrag von Ouchy stellen die Höhepunkte von C.s Bemühungen dar. Seine Politik der Wiederherstellung der bischöfl. Rechte wurde von seinen Nachfolgern zunächst übernommen, nach dem Rückzug der Habsburger aus der Broye ab 1308 jedoch allmählich aufgegeben. Sie hatte immerhin dazu beigetragen, die Existenz des kleinen Bischofsstaats zu sichern, zu dessen Begründern C. gehörte. C. liess sein principatus durch das Reich anerkennen, baute die Gerichtsbarkeit u.a. mittels der Einrichtung des Offizialates aus und organisierte sich ein Netz von Vasallen. Der Bau der Bischofssitze von Bulle und Lucens geht wahrscheinlich auf ihn zurück; er kaufte zudem das Schloss von Glérolles. 1275 wurde die Kathedrale von Lausanne durch Papst Gregor X. in Anwesenheit von Rudolf von Habsburg eingeweiht.

Quellen und Literatur

  • HS I/4, 121 f.
  • J.-D. Morerod, Genèse d'une principauté épiscopale, 2000
Weblinks
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten Ersterwähnung 1239 ✝︎ 21.3.1301

Zitiervorschlag

Jean-Daniel Morerod: "Champvent, Guillaume de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.02.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/018470/2011-02-02/, konsultiert am 29.03.2024.