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Rekingen (AG)

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Zurzach, 2022 mit Bad Zurzach, Baldingen, Böbikon, Kaiserstuhl, Rietheim, Rümikon und Wislikofen zur Gemeinde Zurzach fusioniert. Das Haufendorf Rekingen liegt am Rhein beim Ausgang des Chrüzlibachtals. 1261 Rechunch. 1780 259 Einwohner; 1850 348; 1900 270; 1950 710; 2000 998; 2010 983; 2020 969; 2021 979.

Rekingen (AG): Situationskarte 2021 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Rekingen (AG): Situationskarte 2021 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

1956 wurde ein römischer Gutshof mit Ziegeln der 11. und 21. Legion aus Vindonissa freigelegt. Nördlich des Bahnhofs entdeckte man alemannische Gräber (Alemannen). Rekingen gehörte zur Gerichtsherrschaft Klingnau, die 1415-1798 hochgerichtlich der Grafschaft Baden unterstand. Die Niedergerichtsbarkeit lag beim Bischof von Konstanz und wurde vom Stift Zurzach ausgeübt. Während der Reformation trat der grösste Teil der Bürger zum neuen Glauben über. 1678 liessen die beiden Zurzacher Chorherren Johann Rudolf und Johann Jakob Schmid aus Baar ein Wohnhaus, den sogenannten Metzgerhof, mit Kapelle bauen. Letztere wurde 1878 aufgehoben; seit 1980 dient die alte Trotte als ökumenische Kapelle. Die Bevölkerung lebte mehrheitlich von der Landwirtschaft und vom Weinbau. Bereits im Mittelalter gab es drei Mühlen und eine Ziegelhütte. Die Schule wurde ab 1790 konfessionell getrennt, ab 1852 gemischt geführt. 1876 erhielt das Dorf einen Anschluss an die Bahnlinie Koblenz-Winterthur. 1864-1989 wurde eine Kalk-, 1975-1995 eine Zement- und 1955-2001 eine Metallwarenfabrik betrieben. Das Fabrikgelände der 1914 gegründeten Schweizerischen Sodafabrik (1922 Übernahme durch Solvay) lag zur Hälfte in Rekingen, zur Hälfte in Bad Zurzach. Vor der Gemeindefusion 2022 (Gemeinde) wurde die Verwaltung 2000-2021 im Verband mit Baldingen, Böbikon, Kaiserstuhl, Mellikon, Rümikon und Wislikofen geführt.

Quellen und Literatur

  • Herzig, Christoph: Dorfchronik Rekingen, 1995.
Weblinks
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Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1261: Rechunch

Zitiervorschlag

Christoph Herzig: "Rekingen (AG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2022. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001843/2022-11-28/, konsultiert am 29.03.2024.